Ausgabe 01/2005
Januar 2005

Internationale Zuchtschau für Hunde aller Rassen Hannover (IZH)
am 06. und 07.11.2004

Das offizielle IZH-Motiv
Quelle: www.izh-hannover.de

Die Vorankündigung:

IZH Hannover 2004

Nach dem überwältigendem Erfolg im vergangenen Jahr, diesmal noch grösser, heller und aussteller- und besucherfreundlicher. Die EXPO-Halle 13 an der Karlsruher Strasse mit Parkplätzen direkt vor dem Eingang bietet diese Möglichkeiten. Es werden wieder über 250 Rassen aus aller Welt erwartet. Über 2.500 Rassehunde zeigen sich den über 60 ausgebildete Zuchtrichtern und dem interessierten Publikum. Fast 20.000 Besucher verbrachten 2003 einen Tag zwischen Hunden und mit einer Vielfalt an Information, Schau und Mitmachaktionen. "Hannover sucht den (Hunde-) Superstar!"

Samstag, 06.11.2004 Sonntag, 07.11.2004
F.C.I.-Gruppe F.C.I.-Gruppe
2: Pinscher
Schnauzer
Molosser
Berghunde
Schweiz. Sennenhunde
1: Hüte- u. Treibhunde
5: Nordische Schlitten-, Jagd-, Wach- u. Hütehunde
Europ. u. asiat. Spitze Urtyp.
3: Terrier
9: Gesellschafts- u-Begleithunde 4: Dackel
10: Windhunde 6: Lauf- u. Schweißhunde
7: Vorsteherhunde
8: Apportier-, Stöber- u. Wasserhunde

Mit meinen Hundefreunden Mirja und Klaus (Kangalfans und Tierschützer) habe ich am Sonnabend, den 06.11.2004, die IZH in Hannover besucht. Das Wetter schien uns nicht gut mitzuspielen, aber in einer Messehalle ist es ja egal, ob es regnet oder nicht. Leider war durch die dunklen Wolken draußen auch in der Halle das Licht nicht so optimal fürs Fotografieren, vor allem am Hauptring, wo bei unserem Eintreffen gerade eine Show mit Border-Collies und Indischen Laufenten gezeigt wurde. Die Border-Collies trieben die Gruppe Laufenten für die Zuschauer mal hierhin oder dorthin, welches ihnen auch sichtbaren Spaß bereitete. Leider waren alle Fotos von dieser Vorführung nichts geworden, weil die Lichtverhältnisse nicht optimal waren.

Während die Vorführung im Ring lief, nahmen wir schon den Katalog in die Hand, um uns über die ausgestellten Hunderassen vorab zu informieren. Leider waren unsere "Lieblings"-Rassen nicht als gemeldet aufgeführt, so daß wir schon am Anfang wußten, daß wir keine Sarplaninac und keine Kangale sehen werden. Aber wir waren guten Mutes und machten uns auf die Suche nach den Nadeln im Heuhaufen: den wenigen am Sonnabend vertretenen Hirtenhunden.

Für Ring 27 waren heute 3 Centralasiaten und 1 Kaukase angesagt. Leider waren dort zwischen 11.00 und 14.00 Uhr mehrere andere Rassen, nur keine der Hirtenhunde zu sehen. Am Sonntag sollten 2 Owczarek Podhalanski, 2 Komondor, 8 Kuvasz und 9 Pyrenäenberghunde gezeigt werden. Ein wenig kamen wir uns vor, wie "zur falschen Zeit am richtigen Ort", ließen uns aber nicht die bis dahin gute Laune nehmen. So nahmen wir uns vor, die Gänge systematisch abzulaufen, um vielleicht den einen oder anderen Hirtenhund des heutigen Tages zu Gesicht zu bekommen.

Vorbei an den Windhunden, wobei mir bis dahin nicht bewußt war, wie viele Irish Wolfhounds es doch gab, kamen wir zu den ersten Kuriositäten, die die Menscheit zu züchten in der Lage ist: Nackthunden mit Behaarung an Kopf, Rute (eher Schwänzchen) und Beinen, der Rasse Chinese Crestedt Hairless Dog. Dazu konnte ich von Mirja gleich erklärt bekommen, welche Krankheiten diese Tiere aufgrund ihrer fehlenden Behaarung alles bekommen: Gleichgewichtsstörungen etc.

Chinese Crested Hairless Dog - Chinesischer haarloser Schopfhund
Foto: Dorette Knobbe

Danach kamen wir an den nächsten Ring, der die Diskussionen meiner begleitenden Tierschützer wieder aufflammen ließ: die Dackel, oder Kaninchenteckel (Rauhhaar) - wie es im Katalog heißt. Ich weiß, daß es überflüssig ist, mit einer Försterin am Rande des Ringes über den Sinn oder Unsinn der Jagd zu sprechen. So habe ich es mir eine Weile mit angehört und fand, daß die Försterin sehr ruhig und sachlich ihre Aufgabe im Wald erklärte. Ein Bild für Karrikaturisten bot sich derweil im Ring, wo ein Richter in gebückter Haltung einen Rauhhaarteckel begutachtete, während dessen Frauchen in waffenscheinpflichtigen Stiefeletten das Tierchen an der Leine führte.

Gespräch mit der Försterin
Foto: Dorette Knobbe

Danach kamen wir an den nordischen Hunderassen vorbei, die fast alle Ausstellungstiere in Käfigen saßen. Mirja, eine Finnin, war fassungslos über diese Aufbewahrung in den engen Käfigen (wie die "Batteriehühner"). Wir fanden aber dann eine sehr seltene Rasse, die sie aus der Heimat kannte, und zwar zwei Lundehunde. Dazu erklärte sie mir, daß diese in Norwegen für die Jagd auf Vögel eingesetzt werden und die Bedeutung der Wolfsklauen. Diese sind bei dieser Rasse als voll funktionstüchtige Kletterhilfen ausgebildet, so daß diese Hunde auch sehr steile Wände heraufklettern können. Unverständlich war nur, warum die Besitzerin der Hunde diese nach Deutschland holte, um sie hier zu züchten.

Die Käfige der nordischen Hunde
Foto: Dorette Knobbe

Bei den tibetischen Hunderassen wurden wir plötzlich fündig: dort lag ein schwarzer Do-Khyi-Rüde, dem das anscheinend alles nichts anging. Im Gespräch erfuhren wir, daß die Besitzer aus Halle angereist waren. Bereitwillig führten sie mir den Rüden vor und stellen ihn für das Foto in Pose.

Do-Khyi-Rüde Fuchur von Wencheng
Foto: Dorette Knobbe

Ich erfuhr, daß noch eine Hündin gemeldet war, und machte mich sofort auf die Suche nach ihr - und fand sie schlafend am Rande des Ringes, in dem gerade Lhasa Apsos gerichtet wurden.

Do-Khyi-Hündin Fong-Kumari Teshoo
Foto: Dorette Knobbe

Ich wollte sie nicht durch die Besitzerin aufwecken lassen, und fotografierte sie so, als Fels in der Brandung, Ruhepol inmitten des Geschehens.

Frisieren eines Lhasa Apso
Foto: Dorette Knobbe

Weiter ging es an den Ring der Neufundländer, Schnauzer aller Größen und Leonberger. Hier konnten wir sehen, daß es für jede Hundegröße einen passenden Käfig gab, denn einige Besitzer hielten auch diese großen Hunde während der Wartezeiten eingesperrt.

Leonberger
Foto: Dorette Knobbe

Einzig die Doggen waren bis hierher die einzigen Hunde, die in keinem Käfig warten mußten. Wir sahen daneben die schönen Berner Sennenhunde, die aber leider so in Mode gekommen sind, daß allein von dieser Rasse 49 Tiere angemeldet waren.

Die gewerblichen Aussteller verdienten am dem Tag an uns leider keinen Cent, denn unsere Hunde haben alles, was sie brauchen. Trotzdem schlenderten wir durch die Stände, um vielleicht etwas Brauchbares zu finden. Fanden wir auch, in Form eines schönen Fotoobjektes, nämlich einen riesigen Pyrenäenberghund, der dort mit Herrchen in der Schlange eines Futtermittelstandes wartete. Dieser Hund wäre wieder ein Fall für die Vertreter, die allen Hirtenhunden Gefährlichkeit und Schärfe nachsagen: er ließ sich den Bauch von wildfremden Menschen kraulen.

Pyrenäenberghund
Foto: Dorette Knobbe

Lichtblick der Veranstaltung waren für mich die beiden Informationsstände des Klub für ungarische Hirtenhunde e. V. und der Allgemeine Klub für Polnische Hunderassen e. V. Dort wurden meine Fragen von den Betreuern freundlich beantwortet, und man stellte mir die mitgebrachten Hunde (einen jungen Pyrenäenberghund beim KFUH-Stand und zwei Tatras beim APH-Stand) zum Fotografieren in Position. Informationsmaterial konnte man an beiden Ständen kaufen oder kostenlos mitnehmen, und sogar meine beiden Tierschützer-Begleiter hatten nichts mehr zu "meckern", denn hier war kein Hund im Käfig.

Owczarek Podhalanski,
rechts der Vater (7 J.) und links die Tochter (5 J.)
Foto: Dorette Knobbe

Unsere Frage, warum denn so wenige Hirtenhunde zu sehen waren, wurde von dem Betreuer des KFUH-Standes so beantwortet, daß Hannover zwar keine für Züchter unbedeutende Ausstellung wäre, aber eben eine sehr späte. Und die Trennung der Rassen zur Vorführung an zwei verschiedenen Tagen soll es im nächsten Jahr auch nicht mehr geben, denn dann werden alle Hirtenhunde unter dem Oberbegriff "Molosser" an einem Tag, nämlich Sonntag, gezeigt.

Alles in allem hatten wir 8 Hirtenhunde gefunden, ohne die lt. Katalog gemeldeten 3 Centralasiaten und 1 Kaukasen, die entweder vor unserem Besuch oder danach gezeigt wurden. Bei über 2.500 angekündigten Hunden ist das ein sehr geringer Anteil. Aber jeder Besucher konnte sich über Hirtenhunde zumindest informieren - an den o. g. zwei Vertretungen der Rasse-Klubs.

Dorette Knobbe