Geiz ist manchmal eben nicht geil .....

Oder, so kann man auch sein Geld mit Zucht „verdienen“

Einleitung

Den folgenden Artikel, oder sollte es besser heißen, die traurige Beschreibung, auf welche Art heute Welpen produziert werde, fand ich auf einer Internetseite. Die Betreiberin ist mit einer Veröffentlichung einverstanden.  Und im Kaukasen – Blättle wollen wir diesen Text sozusagen als „Vorwort“ für einen Artikel veröffentlichen, der sich mit eben diesem „Züchterehepaar“ beschäftigt. Was dieses „Pärchen“ nämlich treibt, ist außergewöhnlich in jeder Beziehung.

Die folgenden Zeilen oder Beschreibungen beruhen auf Erfahrungen, die mit diesen „Züchtern“ gemacht wurden:

„ ... gesehen in einer kostenlosen Anzeige im Internet:

"Hier Verkaufe ich meine 6 wöchige Mittelasiatische Welpen die entwurmt sind.... für 180 Euro"

oder:

Alabai welpen: verkaufe sehr schöne alabai welpen in verschiedenen farben mit dem preis (400 Euro) können wir uns einigen .

Anzeigen auf Internetseiten für Tierinserate klingen oft verlockend, schöne Bilder mit Welpen und Kindern, alle gesund, geimpft, entwurmt usw. usw. und das womöglich alles zu Dumping-Preisen???

Der seriöse Züchter fragt sich, wie soll das gehen? Um auf seriöse Art Hunde zu züchten, muss folgender Weg gewährleistet sein: der Züchter muss einem Verein beitreten, der dem VDH angehört. Hier ist der einzige Verein in Deutschland der KOC.

Dieser Verein kontrolliert den Züchter, beaufsichtigt den Wurf und stellt danach die Papiere aus. Der Züchter muss seine Hunde röntgen lassen (wichtig gerade bei großen Rassen) und bestenfalls die Ergebnisse von einem unabhängigen Gutachter bewerten lassen. Diese Bewertungen müssen jederzeit nachkontrollierbar sein.

Er muss seine Hunde auf mehreren Ausstellungen vorstellen und auch dort gute Bewertungen haben. Hat er keinen eigenen Deckrüden, muss er einen passenden Rüden finden und aufsuchen.

Hat die Hündin aufgenommen, muss er den Wurf vorbereiten, danach die Welpen aufziehen, entwurmen, impfen lassen und später geeignete Leute finden.

Ein guter Züchter berät seine Leute über positive und negative Seiten der Hunde und klärt über die Problematik eines HSH auf. Er macht keinen Hehl daraus, dass die Hunde sehr wachsam sind und jede Bewegung in ihrem Revier lautstark melden, was in einem Wohngebiet bald Probleme bereiten wird und dass es sich hier eben nicht unbedingt um eine kinderliebe Rasse handelt.

Die Hunde werden den eigenen Kindern gegenüber zwar keine Aggression zeigen, aber fremde Kinder werden nicht bedingungslos akzeptiert werden. Diese Hunde sind nicht einfach zu erziehen und es setzt viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl bei den zukünftigen Besitzern voraus. Aufgrund ihrer Charakterfestigkeit und der in ihrem Wesen verankerten Fähigkeit selbständig Entscheidungen zu treffen, sind Herdenschutzhunde nicht mit Erziehungsmethoden der herkömmlichen Art zu führen.

Ein guter Züchter rät eher von einem Kauf ab, wenn die Verhältnisse nicht stimmen sollten. Das alles kostet viel Geld und es ist deshalb nicht erstaunlich, dass die korrekt gezüchteten Welpen auch ihren Preis haben.

Ganz anders verhält es sich mit billigen Import-Hunden aus osteuropäischen Zuchtbetrieben oder Hundehändlern, die sich hier ein oder mehrere Elternpaare halten und diese ohne Rücksicht bei jeder Hitze decken lassen. Sie verkaufen an jeden, der Interesse hat und klären nicht über Risiken und Nebenwirkungen einer solchen Rasse auf.

Sie werben mit netten Welpenbildern, mit Kindern und sonstigen geschönten Bildern. Große Töne, viele Worte und Versprechungen sollen den ahnungslosen Käufer in Sicherheit wiegen, einen guten Züchter gefunden zu haben. Sie annoncieren meist kostenlos in einschlägigen Annonceseiten im Web und geben sich selbst alle möglichen Titel und Auszeichnungen.

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Oft werden die Hunde jedoch unter widrigen und schlimmen Bedingungen gezüchtet und die Züchter stellen ihre eigenen Papiere und Urkunden aus, was mit einem PC und Drucker einfach zu leisten ist. Es werden zum Teil sogar eigene Vereine gegründet, Züchter, Verein, Verkäufer – alles in einer Hand!!! Diese Hunde werden dann angeboten "mit Papieren" zum Preis von ca. 1000 Euro, ein lohnenswertes Geschäft auf Kosten der Tiere.

Foto 1 und 2 centralasiatische Owtscharkas Mascha und Abas: Diagnose schwere HD

Foto 3 centralasiatischer Owtscharka, disqualifiziert auf der Ausstellung weil völlig rasseuntypisch im Bewegungsablauf, Körperbau und Kopfform

Foto 4 centralasiatischer Owtscharka, FCI Papiere zugesagt, selber gemachte erhalten

Foto 1,2,3: Als Züchter dieser Hunde ist in den Papieren Anna Volkova ausgewiesen. Volkova ist der Mädchenname von Anna Schneider, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt und mit Robert Schneider verheiratet ist!!! Schneiders betreiben eine Hundezucht mit kaukasischen und centralasiatischen Owtscharkas in Bad Münstereifel.

Foto 4: Züchterin Anna Schneider, Bad Münstereifel

Andere Welpenverkäufer prahlen mit der Größe ihrer Hunde und mit Elterntieren, die aus Russland importiert wurden.

Das alleine ist jedoch noch lange kein Qualitätsmerkmal, denn auch nicht jeder Schäferhund, der in Deutschland gezüchtet wurde, ist damit automatisch ein guter Hund!

Gerade bei besonders großen Hunden sollten die Röntgenbilder zumindest der Hüften beider Elterntiere mit Bewertungen eines kompetenten Tierarztes vorliegen. Bei einem Welpenpreis von nur 500/600 Euro wären mit dem Verkauf nur eines Welpen die Röntgenbilder für beide Elterntiere bezahlt!!!

Auch der illegale Handel mit jungen Hunden aller Rassen boomt. Seit dem Wegfall der Grenzen nach Osteuropa wird der deutsche Markt überschwemmt. Da die Schmerzgrenze bei Anschaffung eines Welpen oft bei ca. 300 Euro liegt, verkaufen diese ihre Hunde zu diesen Ramschpreisen und lassen damit beim Käufer jede Vorsicht vergessen.

Das Einbringen von Hundewelpen ist nicht illegal, die Hunde müssen beim Grenzübertritt mindestens 8 Wochen alt sein, geimpft, gechipt oder tätowiert und ein Impfpass muss vorliegen.

Doch es ist ein leichtes an gefälschte Papiere zu kommen und oft sind die Welpen wesentlich jünger. Die Gewinnspannen beim illegalen Welpenhandel sind riesig, die Geschäfte mit der Ware Hund sind einfach und Kontrollen sind schwer. In Osteuropa gibt es regelrechte Massen-Hundezuchten, bei denen Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht und danach kurzerhand "abgeschafft" werden.

Von skrupellosen Welpenhändlern in Deutschland werden diese Tiere dann weiterverkauft. Die Dunkelziffer ist extrem hoch und es wird in der Praxis kaum kontrolliert. Die Veterinärämter sind überlastet, Kontrollen finden trotz Anzeigen nicht mehr statt.

Es liegt jedoch an uns selbst, diesen Handel zu unterbinden.

Informieren Sie sich, bevor Sie einen Hund kaufen. Suchen Sie sich einen seriösen Züchter und kaufen Sie keine Welpen zu Dumpingpreisen aus obskuren Quellen. Lassen Sie sich bei einem Züchter alle Hunde zeigen und vor allem auch die Bedingungen, unter denen die Welpen aufgewachsen und geboren sind.

Lassen Sie sich auch Nachweise von einem Tierarzt zeigen, dass die Elterntiere geröntgt wurden und HD frei sind. Wenn die Hunde in Deutschland geboren sind, sollten sie über Papiere verfügen, die von einem dem VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) angehörenden Verein ausgestellt wurden.

Wir können Ihnen bei der Suche gerne behilflich sein. Wenn Ihnen ein Rassehund zu teuer ist, kaufen Sie sich einen Mischling oder sehen Sie sich im nächsten Tierheim um. Es gibt dort viele schöne Hunde, die sich freuen, einen neuen Besitzer zu finden.“

Soweit der übernommen Text und der ist harmlos im Gegensatz zu den, was mir an Aussagen vorliegt von Menschen, die sich die Hunde, die Zuchtbedingungen und die Welpen angesehen haben.

Wie eingangs geschrieben, dieser Text soll vorbereiten auf das, was ich als Artikel veröffentlichen werde und darin wird es ausführlicher.

Hartmut Deckert