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zum Leserbrief von Heike Steeb vom 07.11.2005 Deutscher Tierschutzbund e.V. Stuttgart, 18. September 2005
Sehr geehrter Herr Apel, hiermit erkläre ich meinen fristlosen Austritt aus dem Tierschutzbund und entziehe Ihnen mit sofortiger Wirkung die Einzugsermächtigung für die Abbuchung des Monatsbeitrags. Begründung: Mit Vereinsfunktionären wie Ihrem Hamburger Landesvorsitzenden Wolfgang Poggendorf sehe ich meine Vorstellungen von Tierschutz nicht vertreten, sondern im Gegenteil, im allerhöchsten Maße untergraben. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Tierheim in der Süderstraße zum Guantanamo Bay und zur Tötungsstation für bestimmte Hunderassen (und wer weiß, wofür noch!) verkommen ist, nur damit Herr Poggendorf und seine Freunde aus der Politik in der Hamburger Öffentlichkeit gut dastehen und ihre Hundeverordnung, die wider allen Tierschutzes ist, durchsetzen können. Die Fälle Sugar und Chico sind meines Erachtens nur die Spitze des Eisbergs, die aufgrund des couragierten und überfälligen Einsatzes einiger Menschen endlich zum Vorschein kam. Wenn ich mir vorstelle, wie viele andere Hunde aufgrund der Beurteilung von Herrn Poggendorf vermutlich bereits getötet wurden, wird mir speiübel. Ich denke, Herr Poggendorf hat aus eigenen Interessen völlig vergessen, auf wessen Seite er vielleicht einmal stand und seinen Tierschutzauftrag mit Füssen getreten. Die finanziellen Interessen (Honorare aus Gutachtertätigkeit, Wesenstest, geplanter Hundeführerschein etc.) möchte ich hier gar nicht erst aufführen, ich denke die sind mittlerweile hinreichend bekannt. Ich spreche dem Tierschutzbund ausdrücklich nicht seine Leistungen ab. Diese sind gewiss vorhanden und ich hoffe, dass Sie weiterhin alle Rechtsmittel für den Tierschutz einsetzen. Ich kann aber nicht nachvollziehen,
Herrn Poggendorf müsste als sofortige Konsequenz sowohl die Medaille aberkannt als auch der Landesvorsitz in Hamburg entzogen werden. Nur so könnte sich Ihr Verein seine weitere Glaubwürdigkeit bewahren und einen Mitgliederschwund vermeiden. ... Ich habe leider das Vertrauen verloren, das ich einmal zum Tierschutzbund hatte und ziehe deshalb meine persönlichen Konsequenzen. Ich werde nur noch solche Tierschutzorganisationen weiter unterstützen, die für mich greifbar und durchschaubar sind, und die (leider!) durch keine öffentlichen Gelder, Zuschüsse oder den Tierschutzbund unterstützt werden. ... Ich wünsche Ihnen für Ihre weitere Arbeit alles Gute und hoffe für Sie, dass Sie künftig eine glücklichere Hand bei der Wahl Ihrer Vereinsfunktionäre haben. Mit freundlichen Grüßen Heike Steeb |