Ausgabe 05/2009
Oktober - Dezember 2009

 

Koochi oder Powinder Hund

 

(The Indian Dog, Autor Maj. W.V.Soman, printed Bhatkal Bombay 1963

 

Der Koochi oder Powinder, als der er besser bekannt ist, erhielt seinen Namen nach den Menschen mit welchen er lebt. Der Powinder ist ein Nomadenhund welcher aus Afghanistan stammt.

 

Im Herbst eines jeden Jahres nehmen sie ihre Habseligkeiten auf in Afghanistan, welche einfach nur aus ein paar schwarzen Zeltbahnen  und aus Stangen  welche die Zelte formen, bestehen und starten ihren langen Treck durch Waziristan und Belutschistan, südwärts.

 

In früheren Zeiten geruhten sie so weit zu gehen wie nach Bombay und Calcutta und einige so weit wie bis Australien um auf dem Rückweg Frauen mit sich zu bringen aus diesem Land. Nun heutzutage ist es ihnen nicht mehr erlaubt nach Indien einzureisen, so geht ihre Migration nicht weiter als bis Karachi und im Frühjahr wieder zurück.

 

Die Powinders reisen selbstbestimmt und in diesem Zuge tragen sie manche unterschiedliche Artikel, welche sie handeln und verkaufen. Eine große Karawane enthält oft mehr als 300 Kamele, Schafe, Ziegen, Esel, an die tausend Männer, Frauen und Kinder, und Hühner, welche sie auf den Kamelen festbinden und über 20 Hunde. Diese Hunde sind also bekannt als Koochis.

 

Der Koochi ist ein mittelgroßer Hund – ungefähr 22 bis 25 inches Schulterhöhe – und wiegt ungefähr 70 bis 90 lbs. Knochenkräftig, kurz gebaut, ziemlich tief und sehr solide. Er kann jede Farbe haben, tiefes Schwarz, falbfarben, helle oder dunkle Abzeichen, mit Weiß an den Beinen, Brust und am Ende der Rute. Das Fell ist sehr dick, harsch und mittellang. Wenn gerade ein paar Tage alt, werden sie ziemlich kurz kupiert und manchmal die Rute gekürzt. So erscheint es als hätten sie keine Ohren, nachdem dort nur zwei bis drei Zentimeter Ohrmuschel überwachsen mit dem länglichen Haar stehen was auf diesem Weg ziemlich attraktiv wirkt.

 

Der Grund für das Kupieren ist das Ohr zu schützen vor schlimmen Verletzungen durch Kämpfe. Die, welche nicht an der Rute gekürzt sind, haben wunderschöne in einer graziösen Linie fallende, buschige Ruten, welche in Erregung ziemlich stolz und zeitweise während der Bewegung über dem Rücken getragen werden.

 

Der Koochi ist extrem freundlich mit seinem Nachwuchs, aber wird jeden fremden Hund welcher in Sicht kommt, attackieren und versuchen in Stücke zu reißen. Es wird angenommen, dass dies die Ursache ist, dass er sich rein erhalten hat und echt im Rassetyp geblieben ist.

 

Die Koochis sind Schutzhunde und sie schützen die Karawane über Nacht und tun dies sehr effektvoll. Bei Tag sind sie nicht so aggressiv und jemand kann sicher die Karawanen aufsuchen um in ihr Camp einzutreten.

 

Aber nach Einbruch der Dunkelheit wäre es wie ein Eintritt ins Tal des Todes. Sie wirken immer in herrlicher Kondition, sie werden gut gefüttert und freundlich behandelt  Ihr üblicher Tagesmarsch ist zwischen 12 bis 20 Meilen. Falls eine Hündin während der Reise auf dem Weg einen Wurf bekommt, werden die Welpen in einer Tasche auf dem Kamel verwahrt, die Hündin läuft an dessen Seite und säugt diesen wann immer ein Halt ist.

Diese Hunde sind keine guten Haushunde oder Haustiere nachdem sie ein unabhängiges Verhalten haben. Sie bevorzugen es, immer im Freien zu schlafen und hassen Abhängigkeit.

 Als Welpen sind sie anhänglich und sehr verspielt aber sie werden bald aggressiv, ebenfalls gegenüber dem Eigentümer und sehr untragbar mit Gästen. Das ist gerade natürlich, weil es ihr Instinkt ist. Aufgrund ihres Wesens sind sie noch nicht durch Hundeliebhaber „kultiviert“ worden.

 

Im Jahr 1924 brachte ich einen Welpen mit, aber nachdem ich an der Universität in Bombay eintreten musste, ließ ich ihn bei meiner Schwester in Palghar, wo mein Schwager über 110 Hektar Land kultiviert und saisonal Gemüse und teilweise Früchte anbaut.

 

Aber dieser Hund, als er ausgewachsen war, überwachte das gesamte Gelände allein während der Nacht. Dieser Hund war mir zugetan aber während meiner Abwesenheit pflegte er meiner Schwester zu folgen. Doch wann immer ich auf einen Urlaub zurückkam war er all die Zeit über bei mir und ging einzig zu meiner Schwester nur zur Fütterung.

 

Einer meiner Kollegen, der spätere Major Mohite bekam ein Paar aus Swat State von der alten Nord - West Grenz Provinz im Jahr 1940. Sie waren ziemlich gut aufgezogen und verbrachten eine lange Zeit mit Major Mohite.

 

Nachdem sie domestiziert waren, hatten sie die Möglichkeit Kontakt zu den lokalen Hunden aufzunehmen in dem umliegenden Gelände, nachdem beide freilaufend gehalten wurden.

 

Einer von ihnen starb an den Wunden, verursacht durch einen grässlichen, einsamen Kampf gegen eine Übermacht von Straßenhunden und der andere starb einen natürlichen Tod nach vielen Jahren aber sie hatten sich niemals mit den anderen, lokalen Hunden verpaart.

 

(Indian Kennel Gazette, Dez.1959, LVIII, No.12 by Col. D. K. Oldrini. Pp.32 and 207 and 208)

 

 

frei übersetzt ohne Gewähr, Ruth Reheuser