Ausgabe 04/2004
Juli + August 2004

Centralasiaten in Kyrgyzstan!

Eines der Ursprungsländer der Centralasiaten ist Kyrgyzstan, ein in Europa ziemlich unbekanntes Land. Wie auch die anderen Länder mit der Endung "stan" hat es einen eher schlechten Ruf. Aber das Land ist seit Jahren dabei, sich touristisch zu erschließen. Dazu kommt, das es politisch sicher ist.

Anbieter eines Urlaubes der besonderen Art ist Thorsten Harder in Zusammenarbeit mit dem NABU (Naturschutzbund Deutschland). Er lebt seit Jahren im Land und hat als Besitzer mehrerer Centralasiaten auch die nötigen Fachkenntnisse. Das besondere an diesem Urlaub: Es bestimmt nicht der Anbieter, sonder der Gast kann in Absprache mit dem Veranstalter seinen Aufenthalt selbst gestalten.

Daher sind wir schon etwas stolz, für dieses Angebot Werbung machen zu dürfen und auch darauf, daß wir die ersten sind, die es auf einer Hirtenhundeseite veröffentlichen!

Und das bietet er an:

Natur und Kultur in Kirgisistan
Mit der Jurte durch den Tien - Shan

Das Urlaubsgebiet

Ein kleines Land in Mittelasien

Kirgisistan ist eine ehemalige Sowjetrepublik und gilt unter diesen als politisch äußerst stabil. Hier leben ca. 4,6 Millionen Menschen, von denen die Mehrheit Kirgisen sind. Daneben spielen vor allem Russen, Usbeken, Kasachen und auch Deutschstämmige eine Rolle. Die Hauptstadt ist Bischkek (früher Frunse), liegt im Norden des Landes und hat ca. 1.000.000 Einwohner. Über 90 % der Landesfläche liegen höher als 1.000 m.

Reiseziel :

Das Biosphärenreservat "Issyk-Köl" liegt im Osten des Landes und ist mit seinen 43.000 km² eines der größten Biosphärenreservate (Schutzgebiete) der Welt. Daneben besuchen wir auch das benachbarte Naryn-Gebiet, halten uns jedoch die gesamte Zeit im Nord-Osten von Kirgisistan auf.

Wetter

Bedingt durch seine südliche Lage sind die klimatischen Voraussetzungen für einen Urlaub am Issyk-Kul geradezu ideal. Die Region verzeichnet mehr als 250 Sonnenscheintage im Jahr.

In den Bergen haben wir völlig anderes Wetter zu erwarten. Gewöhnlich scheint die Sonne, aber es kann jeden Tag auch zu Gewitterregen oder manchmal Hagel kommen. Selten regnet es 2 Tage hintereinander. Die Temperaturen liegen tagsüber zwischen 3°C - 15°C (im Juni am Son-Köl) bis 15°C - 25°C (im August). Den ganzen Sommer sinken die Temperaturen am Son-Köl (über 3.000 m) nachts auch mal unter Null.

Die Wassertemperaturen im Issyk-Kul :

Juni 14 - 17° C, Juli 17 - 20° C

August 20 - 23° C, September 18 - 20° C

Vegetation

Mittelasien ist bekannt vor allem für seine Ephemeren-Flora. Krokusse und wilde Tulpen blühen in den Halbwüsten und Steppen von Mitte April bis Mitte Mai. In Kirgisistan wachsen 20 wilde Tulpenarten, 67 Lauch-Arten (Allium sp.), 13 Lilienschweife (Eremurus sp.), von denen viele nur hier vorkommen.

Abhängig von der Höhenlage und Hangexposition finden wir im Bereich einer Unterkunft Steppenvegetation mit Wermut und Federgräsern (Blütezeit Mai auf 1.800 m), montane Trollblumen- u. Knöterichwiesen (Blütezeit Anfang Juni auf 2.200 m), Wälder der endemischen Tien-Shan-Fichte nur an den Nordhängen zwischen 2.000 m und 2.900 m, während am Südhang Steppe mit Rosengebüsch und Wacholderhainen anzutreffen ist. In der subalpinen und alpinen Stufe dominieren Riedgras (Kobresia sp.), Edelweiß und eine enorme Anzahl verschiedenster anderer Blütenpflanzen (Blütezeit ab Mitte Juli). Ab 3.800 m begegnen wir einer Hochgebirgs-Tundra mit Polsterpflanzen und Mooren auf Dauerfrostböden.

Tierwelt

Die vertikale Zonierung führt gleichfalls zu einer zoologischen Vielfalt. Von den über 360 beobachteten Vogelarten erwecken folgende ein spezielles Interesse: Ibisschnabel, Himalaya-Königshuhn, Bergrubinkehlchen, Mönchsgeier, Bartgeier, Schneegeier, Jungfernkranich, Steppenflughuhn, Schachwürger, Kalanderlerche, Braunkopfammer, Zippammer, Tien-Shan- und Grünlaubsänger.

Schneeleopard, Luchs und Isabell-Braunbär leben verborgen in den entlegenen Regionen und sind so selten geworden, dass man sie selten zu Gesicht bekommt. Mit großer Mühe und Ausdauer sind der Sibirische Steinbock und Marco-Polo-Schafe zu beobachten.

Kultur

Die Kirgisen sind ein sehr gastfreundliches Volk, für die Zeit kaum eine Rolle spielt. Sie beschäftigen sich hauptsächlich mit Viehzucht, die den Nomaden fast alles zum Leben gibt: Nahrung, Kleidung, Transport und Unterkunft. Die traditionelle Nomadenkultur hat bis in die Gegenwart überlebt, ein Teil der Familie zieht im Sommer mit Jurte und Vieh in die Berge, um dort fast völlig autark für 4 bis 5 Monate zu leben. Hier wird die frische Stutenmilch vergoren, die den Kymys, das Nationalgetränk der Kirgisen, ein leicht alkoholisches und sehr gesundes Getränk ergibt. Die Schafwolle wird nach uralter Technik gewalkt und ergibt einen Filz, der zum Bau der Jurte oder der Fertigung von Teppichen genutzt wird. Obst und Gemüse werden von Familienmitgliedern einmal in der Woche heraufgebracht, auch Mehl, da selbst das Brot am Lagerfeuer oder in Steinöfen selbst gebacken wird. Aus der Milch der Kühe werden Sahne, Kefir und Butter hergestellt.

Das Programm

Man ist jeweils 4 - 5 Tage in verschiedenen Regionen. Die Unterbringung erfolgt in kleinen Jurtensiedlungen. Von hier aus kann man unter ortskundiger Führung zu Pferd oder Fuß die Weiten des Tien-Shan-Hochgebirges erkunden.

In den Stationen wird kein durch-organisiertes Programm geboten, sondern nur Vorschläge für die Gestaltung der Touren gemacht. Ob Sie mit oder ohne Führer gehen wollen, zu Fuß oder zu Pferd, ist ganz allein Ihre Entscheidung. Sie können auch einfach nur die Seele baumeln lassen, wir sind auf alle Möglichkeiten eingestellt.

Jurten für Urlauber

Ankunft :

Am Flughafen erwarten Sie eine Dolmetscherin (Übersetzerin) und ein Auto. Sie werden die gesamte Zeit über von einer (bzw. verschiedenen) Dolmetscherinnen begleitet, die Ihr persönlicher Ansprechpartner sein werden.

Vom Flughafen aus geht es nach Alamedin, nach einem kurzen Frühstück heißt es schlafen gehen, und nachmittags fährt sie ein Auto an den Issyk-Kul.

1. + 2. Tag : Am Issyk-Kul-See werden Sie sich 2 Tage erholen sowie ein wenig an Zeitunterschied (4 Stunden zu Deutschland), die Höhe und das Klima gewöhnen.

Ab dem 3. Tag sind Sie jeweils in einer der Stationen in den Bergen. Dort verbringen Sie durchschnittlich 4 - 5 Tage, auf der Fahrt von der einen zur anderen Station werden die unterschiedlichsten Landschaften durchfahren. Ein detailliert ausgearbeitetes Programm erhalten Sie bei Ankunft in Kirgistan.

1. Ziel :

Die Reise beginnt gewöhnlich am Westufer des Issyk-Kul, ca. 3 Stunden Fahrt von Bischkek. Die Aufenthaltsdauer beträgt hier meist nur 2 Tage, wer aber eine längere Erholung am See wünscht, sollte dies unbedingt angeben. An dieser Stelle gibt es keinen Strom.

Einmalig am Issyk-Kul: während Sie beim Baden im See das warme Wasser genießen, gewährt die saubere Luft Sicht auf schneebedeckte Fünftausender !

Die weiteren Stationen :

2. Ziel :

Einsam liegt ...

die Jurtensiedlung Küngei-Alatoo, ca. 40 km nördlich vom See entfernt. In dem baumlosen Hochtal hat man direkten Blick auf die dicht scheinenden Gipfel, aber auch über den Issyk-Kul hinweg auf das gegenüberliegende Ufer und die 120 km entfernte Bergkette. Die Anfahrt führt durch eine völlig menschenleere Steppenlandschaft, deren Einsamkeit einen besonderen Reiz ausstrahlt. Hinter der ersten Bergkette finden wir ein grünes Hochtal, und es kommt zu Begegnungen mit einfachen Nomaden, die verstreut ihre Jurten in den Bergen aufgestellt haben.

Höhe : ca. 2.200 m über NN

3. Ziel :

In den Alpen ...

fühlt man sich in Tschon-Aksuu. Die Jurtensiedlung befindet sich in einem langgestreckten Hochtal mitten in der Waldzone. Auf den Nordhängen gedeiht ein üppiger Fichtenwald, der stellenweise von Vogelbeeren und Weiden durchsetzt ist. Auf den gegenüberliegenden Hängen wachsen bis zu einer Höhe von 3.100 m dichte Wacholderhaine. Hier ist der Ort für Tierbeobachtungen (muss gesondert gebucht werden), mit etwas Geduld und Glück können Luchs, Braunbär und Steinböcke gesehen werden.

Wir möchten darauf hinweisen, dass es in Tschon-Aksuu öfter als in den anderen Stationen regnet.

Höhe : 2.250 m

Foto: Aizada Rahmatova

4. Ziel

Unendlich schön ...

Der Son-Köl ist einer von 3 Hochgebirgsseen in Kirgisistan, dessen Seespiegel auf 3.000 m Höhe liegt. Trotz seiner 33 km Länge und 17 km Breite ist der See nur 13 m tief, da er in eine flache Hochebene eingebettet ist. Die Umgebung der Jurtensiedlung ist eine Hochgebirgs-Kältesteppe, die weitläufig und sanft hügelig ist. Sie ist zugleich das, was Kirgisistan eigentlich ausmacht, eine unendliche Schönheit und Harmonie von Natur und Mensch.

Ein Teil des Sees ist Naturschutzgebiet, da hier zahlreiche Wasservögel brüten, so u. a. Jungfernkraniche und Schwarzstörche.

Besonderheiten :

Aufgrund der Höhe kann dieses Reiseziel in der Regel erst in der zweiten Urlaubswoche angefahren werden.

Die klimatischen Bedingungen: Hier gilt die Faustregel: scheint die Sonne, kann es heiß werden, ohne Sonne ist es auch im Sommer ausgesprochen kalt (5 - 8°C), und in klaren Nächten sinkt das Thermometer auch mal unter minus 5°C.

Empfehlung: wegen der kalten Nächte ist für diese Station das Mitbringen des eigenen Schlafsackes empfehlenswert.

5. Ziel

Ganz in der Nähe von Bischkek ...

liegt das Alamedin-Tal. Die Unterkunft befindet sich im letzten Dorf vor den Bergen. Von hier aus können vor allem lang ausgedehnte Wanderungen in die Berge vorgenommen werden. In guter Entfernung liegt ein Heilbad mit heißer Quelle, auf dem Wege dorthin kommen Sie an einem der besten Restaurants des Landes vorbei. Wer sich jedoch mehr mit der Stadt beschäftigen will, kommt jeden Tag ohne Probleme dorthin. Dieser Standort kann nur zu Beginn oder zu Ende der Reise angelaufen werden. Elektrizität, Sauna und Haartrockner sind vorhanden.

Foto: Aizada Rahmatova

Höhe : 1.300m

6. Ziel

Grün und feucht ...

ist es in Ananevo. Die Unterkunft liegt direkt an einem kleinen See mitten auf einer Orchideenwiese, die im Juni in vollster Pracht steht. Frosch- und Vogelkonzert lassen Sie morgens kaum lange schlafen. Zum Issyk-Kul sind es nur 300 m Luftlinie, die allerdings durch ein schier undurchdringlichen Dschungel aus Sanddorn, vorbei an mäandrierenden Bächen, zurückgelegt werden müssen. Doch die Tour lohnt sich, der Strand ist einsam, das Wasser seicht und warm. Höhepunkt : die Fahrt mit der Pferdekutsche zum Strand !

Höhe : 1.620 m

Nur 20 Minuten von hier entfernt liegt das Rehabilitationszentrum des NABU-Schneeleopardenprojektes. Ein Ausflug dorthin ist für NABU-Mitglieder und Schneeleoparden-Paten fester Bestandteil des Programms.

Letzter Tag :

Zum Ende der Reise geben wir Ihnen Gelegenheit, die Hauptstadt Bischkek mit seinen asiatischen Märkten zu besuchen. Am Abend sitzen wir gemütlich zusammen. Morgens bringen wir Sie zum Flughafen, damit Sie die Heimreise antreten können.

Bischkek

... ist eine sehr junge Stadt - weniger als 150 Jahre alt - und vor allem von sowjetischer Architektur und Stadtplanung geprägt. Mit Ausnahme der Märkte, 2 Museen und einer handvoll Geschäften hat sie wenig zu bieten. Wir überlassen Ihnen selbst, ob Sie den letzten Tag lieber in den Bergen oder in der Stadt verbringen wollen. (Dies betrifft vor allem das zweiwöchige Programm). Die meisten entscheiden sich für einen Basarbesuch am Tag des Abfluges. Nach dem Frühstück geht es auf den Basar und von dort direkt zum Flughafen.

Philharmonie in Bischkek
Foto: Aizada Rahmatova

Zusätzliche Angebote

Große Reittour

Eine dreiwöchige Tour ausschließlich per Pferd vom Issyk-Kul Westufer über Kungei-Alatoo mit Übernachtung in verschiedenen Jurtensiedlungen und Zelten nach Ananevo. Reitstrecke ca. 300 km. Nur für geübte Reiter und Abenteurer !

Spezielle Information anfordern.

Kleine Reittour

Eine Woche mit Pferd von Jurte zu Jurte um den Son-Köl-See. Unterkunft sowohl in touristischen Jurten als auch bei ganz normalen Schafhirten! Nur für jemanden, der schon einmal auf einem Pferd gesessen hat. Als Verlängerungswoche zum "Normalurlaub", oder alternativ eine Woche normal, eine Woche reiten.

Im Tal der sieben Stiere

Ornithologische Tour

Zwei Wochen mit fachkundiger Begleitung unterwegs, ganz individuelle Routenplanung, angepasst auf die Bedürfnisse der Gruppe. Höhepunkte sind Ibisschnabel (garantiert) und andere für die Region spezifische Arten.

Spezielle Information anfordern.

Tierbeobachtung

Gemeinsam mit Mitarbeitern des Schneeleoparden-Projektes sind Sie eine Woche in der Station Tschon-Aksuu untergebracht. Von dort aus mehrtägige Exkursion zu Fuß in die Berge, Übernachtung in Zelten. Mit viel Glück: Luchs, Pfeifhase, Isabell-Braunbär, Steinbock.

Eigener Schlafsack erforderlich.

Botanische Tour

Wahlweise 2 oder 3 Wochen in verschiedenen Regionen und Höhenstufen, auf der Basis der vorhandenen Stationen. Fachkundige Führung.

Spezielle Information anfordern.

Mitarbeit im Schneeleoparden-Schutzprojekt

Das Projekt wird seit 1999 vom Naturschutzbund Deutschlands (NABU) unterstützt. Als Kern des Projektes fungiert eine spezielle Rangereinheit zur Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Handels. Möglichkeiten der Mitarbeit bestehen beim wissenschaftlichen Monitoring sowie direkt im Rehabilitationszentrum (Betreuung von kranken und verletzten Tieren).

Spezielle Information anfordern.

Alles andere ...

Wie z. B. kulturell ausgerichteter Urlaub, Trekking, Geschichte, Gleitschirmfliegen .... also besondere Neigungen und Interessen teilen Sie uns bitte mit. Wir versuchen speziell für Sie eine Lösung zu finden.

Die beste Reisezeit ...

ist für jeden sicher anders. Wer ein völlig grünes Land mit großer Blütenpracht sehen will und gleichzeitig Ruhe sucht, der kommt am besten im Juni, muss dafür jedoch mehr Niederschläge in Kauf nehmen. Im Juli gibt es in den höheren Lagen noch viele Blumen, die Regenhäufigkeit nimmt jedoch ab, gegen Ende des Monats beginnt das Gras zu verdorren. Im August sind die meisten Weiden bereits gelb, so stark dörrt die Sonne sie aus. Blumen sind nur noch oberhalb 2.500 m zu finden, aber dafür ist das Wetter ziemlich stabil. Im September färben sich die Berghänge braun und die nun tiefer stehende Sonne bietet uns besonders in den späten Nachmittagsstunden eindrucksvolle Motive. Dafür wird es jetzt etwas kühler.

Wichtigste Frage ist immer wieder:

Bekleidung für alle Touren ist und bleibt die...

Zwiebelbekleidung...

Man muss auf fast alle Wetterbedingungen vorbereitet sein, deshalb - schon aus der Erfahrung heraus: ... vom T- Shirt bis zur Winterjacke...und vom Sonnenhut bis zur Wollsocke ... Bitte alles mitnehmen!

Worauf Sie sich einstellen können :

Die Unterkunft - ein rundes Filzzelt

Die kirgisische Jurte wird seit über 1.000 Jahren nach dem gleichen Konstruktionsprinzip aufgebaut und ist ein reines Naturprodukt, welches sich harmonisch in die Landschaft integriert und nach der Saison abgebaut wird. Die dicken Filzwände geben ein Gefühl von Geborgenheit und Ruhe.

In jeder Anlage wohnt eine heimische Familie, eine zweite Jurte dient ausschließlich zum Essen. Durch gute Organisation versuchen wir, ein Höchstmaß an Individualität für Sie zu wahren.

Die Betten sind auf traditionelle kirgisische Weise hergerichtet, auf einem kleinen Holzpodest wird eine dicke Matratze bereitet, genug Decken sind vorhanden. Jedes Bett ist sauber bezogen.

Hinweis: manche Jurten sind undicht und deshalb mit Plastikplanen bespannt.

Transport

Der Transfer vom und zum Flughafen, von Bischkek in die einzelnen Stationen und zwischen ihnen erfolgt mit Kleinbus oder Jeep. Alle Fahrzeuge werden regelmäßig gewartet und entsprechen den Sicherheitsanforderungen für diese Region. Die Kraftfahrer werden sorgfältig ausgewählt und arbeiten schon einige Jahre in der Branche.

Verpflegung

Ausschließlich lokale Produkte. Alle Nahrungsmittel sind frisch und ökologisch saubere Erzeugnisse.

Getränke: Tee, Milch, Kefir, Kymys (vergorene Stutenmilch),

Fleisch : Rind und Schaf (allerdings wenig und traditionell klein geschnitten )

Gemüse: Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Paprika, Rote Bete, Möhren, Rettich, und

Obst  : Aprikosen, Pfirsich, Kirschen, Schwarze Johannisbeeren, Melone, Äpfel

Beilagen: Weiß- oder Graubrot (frisch gebacken), Boorsock (kirgisisches Brot), Reis, Nudeln, Kartoffeln, Buchweizen.

Marmelade: hausgemachte aus eigenen Früchten

Nationalgerichte: Manti (Teigtaschen mit Füllung); Lagman (scharfe Nudelsuppe); Beschbarmak (Nudeln und Schafsfleisch); Plov (Reis mit Fleisch); Schaf.

Sanitäranlagen

Die Toilette ist europäisch, jedoch ohne Wasserspülung, - und es gibt je Station nur eine Toilette - ein einfaches Waschbecken und eine ebenso normale Dusche. Mit Hilfe von Sonnenenergie steht handwarmes Wasser zur Verfügung.

Achtung: Sonnenenergie funktioniert nur, wenn die Sonne scheint: morgens und an bedeckten Tagen steht kein warmes Wasser zur Verfügung!

Elektrizität

In drei Stationen ist 220 V Wechselstrom für die Beleuchtung und Steckdosen vorhanden.

Anmerkung: in den Stationen am Seeufer und am Son-Köl gibt es keine Elektrizität. Hier sorgen Kerzen für die Beleuchtung.

Bitte Taschenlampe mit genügend Batterien mitbringen.

Pferde am Son-Köl

Reiten

Für jeden Gast steht in den Jurtensiedlungen (außer am See) fast jeden Tag ein Pferd bereit. Die kirgisischen Pferde sind kleiner, ruhiger und widerstandsfähiger als die europäischen. Nichts erschreckt sie. Sie sind in den Bergen aufgewachsen und kennen hier jeden Pfad, jeden Stein. Deshalb kann man ihnen auch bedenkenlos im Dunkeln das Suchen des Weges überlassen, sie finden immer nach Hause.

Geübte Reiter haben keine Probleme, im Trab oder Galopp die Berge zu bezwingen, Anfängern hingegen wird es eher schwer fallen, die Pferde bei angemessener Geschwindigkeit zu halten. Dafür steht jedoch stets der Führer bereit, zu helfen.

Die Sättel sind traditionell aus Fell und weicher als in Europa. Evtl. eigene Steigbügel und -Riemen mitbringen, da die Pferde klein sind.

Reiten will gelernt sein, meint man. Die kirgisischen Pferde sind sehr ruhig und gutmütig und selbst jemand, der noch nie auf einem Pferd gesessen hat, lernt innerhalb weniger Stunden, mit ihnen umzugehen. Der Urlaub ist auch gut geeignet, hier das Reiten zu lernen.

Führer

Ihre Führer sind ausschließlich Männer, die in der entsprechenden Gegend aufgewachsen sind und deshalb nicht nur sie, sondern auch ihre Bewohner gut kennen. Sie kümmern sich um die Pferde, Zaumzeug und sorgen für die Sicherheit während des Reitens.

Dolmetscher (Übersetzer)

Landessprachen sind kirgisisch und russisch.

Junge Mädchen - zum großen Teil direkt aus dem Gebiet -, die in Bischkek Germanistik oder Deutsche Sprache studieren, begleiten Sie als Dolmetscherinnen während Ihres Aufenthaltes.

In der Hochsaison sind die Dolmetscherinnen fest in den Jurtensiedlungen stationiert, so dass Sie während Ihrer Reise Gelegenheit haben, mehrere kennen zu lernen.

Medizinische Betreuung

Bitte bringen Sie die von Ihnen benötigten Medikamente mit, da ein Nachkauf oft schwer zu realisieren ist, bzw. wir nicht garantieren können, dass es immer alles gibt. Bei plötzlichen Erkrankungen oder Unfällen übernehmen wir sofort Ihre Betreuung, sorgen für eine ausreichende medizinische Behandlung und wenn nötig, den Transport in die Stadt. In besonders dringenden Fällen kümmern wir uns um einen sofortigen Rückflug und erstatten selbstverständlich den Preis für die nicht in Anspruch genommene Zeit.

Mit Erteilung des kirgisischen Visums ist von der dortigen Regierung eine Auslandsreise-Krankenversicherung zur Pflicht gemacht worden.

Bitte unbedingt starke Sonnenschutzmittel mitbringen!

Die Organisation

Das Programm der Jurtensiedlungen im Biosphärenreservat "Issyk-Köl" ist Musterprojekt eines ökologisch orientierten Tourismus, da Umweltbelastungen auf ein Minimum reduziert sind.

Die Organisation der Reise in kleinen Gruppen bis maximal 8 Personen vermindert Transportbelastungen, die Unterkunft, eine kirgisische Jurte, ist ein reines Naturprodukt, welches sich harmonisch in die Landschaft einfügt und nach der Saison abgebaut wird. Kultur und Landschaft werden sanft erschlossen. Die Betreuung erfolgt durch einfache Leute, die ihre traditionelle Wirtschaft nicht aufgegeben haben. So ist die lokale Bevölkerung voll in das Konzept eingebunden, übernimmt große Teile des Angebotes selbst, was Arbeitsplätze für die Region schafft. Das Einkommen wird möglichst gerecht und gleichmäßig an viele "Subunternehmer" verteilt. Ein angemessener Beitrag fließt in die Infrastruktur der Region oder direkt in Naturschutzvorhaben.

Über die Wertschätzung ausländischer Touristen entwickelt sich eine Bewusstseinsbildung der Heimischen für ihren Reichtum - eine intakte Natur - welches sie schrittweise selbst zum Schutz ihrer Natur bewegt. Zudem bietet diese Form eine sinnvolle und langfristigere Alternative zur Großwildjagd.

Deshalb unterstützt jeder Gast nicht nur die Entwicklung der lokalen Wirtschaft, sondern trägt einen persönlichen Teil zur Erhaltung der einmaligen Natur und Kultur in Kirgisistan bei.

Reiseveranstalter in Kirgisistan ist die Firma IRBIS, die in Kooperation mit einigen Dörfern und dem NABU- Schneeleopardenprojekt dieses einmalige Angebot unterbreitet.

Miteinander wurde die Idee entwickelt und behutsam umgesetzt. IRBIS steht für den König der Berge – den Schneeleoparden. Der Name verpflichtet, deshalb haben wir uns ausschließlich einem ökologisch orientierten und sozial verträglichen Tourismus verschrieben.

Erfahrungen

Die Gründer und viele Mitarbeiter von IRBIS arbeiten seit 1998 in dieser Branche und haben bereits einschlägige Erfahrungen beim Aufbau von Ecotour. Eine ständig wachsende Zahl Reisender in den vergangenen Jahren spricht für das Konzept und den Service.

Saison:

20.05.2004 - 30.09.2004

Termine : beliebige An - und Abreise
- entsprechend der Flugtage -
deutschsprechende Reisebegleitung

Visum:

Kirgisische Botschaft
Otto - Suhr - Allee 146
10585 Berlin
Tel. / Fax: 030 / 347 81337

ein Touristenvisum einschl. KV für 4 Wochen kostet EUR 85

Sicherheitshinweis :

Kirgisistan liegt mehr als 1.000 km nördlich von Afghanistan. Wegen der sanften Islamisierung des Landes in den letzten Jahren sind Sie gerade hier sicher vor Bombenanschlägen.

Informationen zusammengestellt von IRBIS, November 2003

Wer sich außerdem noch unabhängig informieren möchte, kann weitere Auskünfte beim Auswärtigen Amt oder der Deutschen Botschaft in Bischkek einholen.

Weitere Informationen :

Bis heute gibt es keinen deutschsprachigen Reiseführer für Kirgisistan, jedoch befindet sich einer in Vorbereitung. Im Lonley Planet (englisch) findet sich ein Kapitel mit grundlegenden Informationen.

Sonstige Literatur: Es empfiehlt sich sehr, die frühen Werke von Aitmatow (Dschamila, Der erste Lehrer ...) zu lesen, weil sie eine unvergleichliche Einstimmung in das Land geben. Im Internet :

www.nabu.de/m01/m01_06/#

www.birdnet.de/travel/travel-as07.htm

Anreise und Buchung

Flüge :

Kyrgyzstan Airlines im Direktflug n. Bischkek :

Di + Sa : 18.°° Uhr ab Hannover

Fr + So : 18.°° Uhr ab Frankfurt / M.

Mo : (nur Juli + August)20.°° Uhr ab München

(Ankunft beim Rückflug jeweils am gleichen Wochentag ca.16.00 bzw. 18.00 Uhr)

Auch British Airways fliegt nach Bischkek, ist jedoch erheblich teurer und fliegt über London, weshalb es immer wieder vorkommt, dass den Reisenden das Gepäck mit einigen Tagen Verzögerung nachgeliefert wird. Eine billigere Alternative ist mit Aeroflot über Moskau.

Leistungen :

voller Service von Ankunft bis Abflug :

Meldegebühren, alle Transfers, Dolmetscher, ortskundige Führer, Reitpferde, Vollverpflegung, Unterkunft in Jurten, gemütlicher Abschlussabend.

zusätzliche Kosten :

alkoholische Getränke und außergewöhnlicher Bedarf an Nahrungs- und Genussmitteln, eigene Restaurantbesuche, Souvenirs, Flughafengebühren bei Abreise aus Kirgisistan 10 $. Wir empfehlen das Mitbringen eines Taschengeldes in Höhe von EUR 150.

Anmeldung :

Unterstützung innerhalb Deutschlands beim Beschaffen der Visa, Buchen der Flüge und Beratung zur Gestaltung der Tour wird sichergestellt durch :

Elke Mahlke
Ruppiner Str. 13
15738 Zeuthen / bei Berlin
Tel. mit AB : 033762 - 20595
Elke.Mahlke@t-online.de 

Reisepreise:

(ab Flughafen Bischkek)

Normale Reise

2 Wochen
EUR 1.000
jede weitere Verlängerungswoche
EUR 250

Große Reittour

3 Wochen
EUR 1.500

(wird ab 3 Personen durchgeführt)

Kleine Reittour am Son-Köl

1 Woche extra
EUR 450

Ornithologische Tour

2 Wochen
EUR 1.280

Tierbeobachtung

(nur als Verlängerungswoche)

1 Woche
EUR 450

(von dieser Summe geht eine Spende von 150 EUR in das Schneeleoparden-Projekt)

Botanische Tour

je Woche
EUR 450

Mitarbeit im Schneeleoparden-Schutzprojekt

2 Wochen
EUR 950
jede weitere Woche
EUR 250

(hier keinerlei Rabatte möglich)

Bezahlung :

bei Ankunft am ersten Tag in Bischkek

Preisnachlass für :

Kinder bis 6 Jahre

kostenfrei

Kinder von 7- 12 Jahre
50 %
Jugendliche bis 15 Jahre
15 %
Studenten / Lehrlinge
15 %
Gruppe 4 Personen*
10 %
Gruppe ab 6 Personen*
15 %
Wiederkommrabatt
10 %

* nicht für die Reittouren

Wie geht es weiter ... ?

Wenn Sie sich für eine Reise mit IRBIS entschieden haben, informieren Sie mich bitte per Telefon, Fax, e-Mail oder Post. Ich schicke Ihnen einen Anmeldebogen zu, den Sie bitte ausgefüllt an mich zurücksenden (dort weitere Informationen). Nach Eingang der Anmeldung erhalten Sie von mir eine Bestätigung, ich kümmere mich um die Flugbuchung und Visumbeschaffung. Danach erhalten Sie letzte Informationen zur Vorbereitung Ihrer Reise. Wenn es aktuelle Änderungen geben sollte, melde ich mich mitunter kurzfristig noch mal telefonisch.

Elke Mahlke-Zeuthen, im November 2003

Historisches Museum in Bischkek
Foto: Aizada Rahmatova

Alle nicht gekennzeichneten Fotos: Thorsten Harder