Tanz
auf dem Vulkan ... Oder wie tanzt man mit HD?
Offener
Brief an Andrea Kührer
Guten
Tag Frau Kührer,
Im
Gästebuch Ihrer Seite fand ich den folgenden Eintrag:
„
... wollt nur mal wieder meinen arbeitskollegen die sarpi welpen zeigen!!
die sind sooo knuffig !! na guti, macht weiter so!! bussi´s“
Und dieses
„Knuffig“ soll die Basis meines Briefes sein.
Vorweg,
der Schreiberin dieser „netten“ Zeilen sei verziehen, denn sie weiß
es sicher nicht anders und zudem sind natürlich alle Welpen dieser
Welt knuffig oder goldig, oder ...
Ganz
anders sieht es bei den Eltern dieser armen Würmer aus.
Wahrscheinlich
liege ich richtig, wenn ich vermute, dass man mit Ihnen über Ihre Hündin
Iskra am Hünstein nicht diskutieren kann, denn sonst hätten Sie eine
derartige Hündin auch nicht in der Zucht eingesetzt.
Und
wenn ich mir Ihre Seite im Internet anschaue, habe ich den Eindruck,
bei Ihnen scheint ein Sarplaninac, oder das, was Sie dafür halten,
erst dann etwas zu sein, wenn er ein paar Titeln nach Hause geschleppt
hat, egal wie die zustande gekommen sind, z.B. mehrfach mit V bewertet,
World Winner Amsterdam 2002 V2 und ähnlichem.
Zur
Zeit schreibe ich an einem neuen Portrait des Sarplaninac und darin
kommen als Kapitel auch die Zucht dieser Hunde in Deutschland und Österreich
vor. Ruhmesblätter werden das nicht und ich bezeichne diese „Zucht
-Ergebnisse“ als eigene Rasse, die mit dem Ursprung und ihrem ursprünglichen
Verwendungszweck als Arbeitshunde nichts mehr zu tun haben.
Wäre
der Vater Ihrer Welpen von ähnlicher „Qualität, hätte ich mir diesen
Brief erspart, denn wie schon geschrieben, es ist sicher witzlos, über
diese Hunde mit einer „Züchterin“ zu diskutieren, die etwas derartiges
auch noch als Sarplaninac bezeichnet.
Aber
der Vater ist eine ganz andere Liga und darum muss man über ihn reden
oder schreiben und deswegen heißt der Titel dieses Briefes auch „Tanz
auf dem Vulkan ... Oder wie tanzt man mit HD?
Obwohl
auch dieser Rüde ein paar ganz nette aber völlig wertlose Titel hat
(CZ-Jugendchampion, Zuchtprüfung CZ, VDH Europasieger, VDH-CH), im
übrigen auch noch charakterlich einen gefestigten Eindruck macht und
sich guter Gesundheit erfreut, ist es unverantwortlich, ihn in der Zucht
einzusetzen und um das zu bemerken, genügt ein Blick in die Ahnentafel.
Die haben Sie vorher gesehen und auch die Zuchtleitung Ihres Clubs muss
sie kennen.
Nur was machen
Sie mit solchen Ahnentafeln?
Beginnen
möchte ich mit dem Vater Ihres „Zuchtrüden“ und der hat es in
sich: Don Donar Ste – Kot North hat HD – B und das wäre in Ordnung.
Aber
es kann einer angeblich erfahrenen Züchterin nicht entgangen sein,
dass ausnahmsweise mal auch Geschwister geröntgt wurden und wie deren
Ergebnisse aussehen. Die Namen will ich mir ersparen, die Ergebnisse
nicht, als da sind: einmal HD – C, einmal HD – D und einmal HD –
E. Hier klingeln bei einem Hauptschüler, der in Biologie etwas Vererbungslehre
hatte, bereits die Glocken.
Aber
eine Steigerung gibt es noch, denn Großvater Meron Scardus Leo –
Canis bringt es immerhin auf HD – C und die Großmutter Drena wurde
erst gar nicht geröntgt. Vergleicht man dies Generation mit der vorherigen,
wird doch auch Ihnen sicher klar, dass die HD Ergebnisse durch die Eltern
zustande kommen müssen, ich betone müssen.
Die
Mutter: Colli Ste – Kot North und ihr Ergebnis: HD – A, also in
Ordnung. Wären da nicht ihre Geschwister. Zwar wurden nicht allzu viele
geröntgt, aber die Auswertungen sind erschreckend: dreimal HD – C,
einmal HD – D.
Und
nun wird es unverantwortlich, denn die Eltern der Mutterhündin sind
nicht mehr ein Risiko für HD, sie sind eine sichere Bank für eine
Vererbung dieser Krankheit. Denn der Vater Luj hat HD – D und mit
so einem Hund darf man laut den Zuchtordnungen aller mir bekannten Hirtenhundeclubs
gar nicht züchten. Dann aber als Hündin Alka od Lipovacke Sume zu
nehmen, die auch noch HD – C hat, ist schon fast kriminell.
Fasse
ich zusammen: Mit dem Vater von Mates zu züchten, ist schon ein Risiko,
dass ein verantwortungsvoller Züchter nicht eingehen sollte. Die Mutter
aber stellt einen wahren Ritt auf dem Vulkan dar. Sie gehört
überall hin, nur nicht in die Zucht. Man möge mir verzeihen, wenn
ich in diesem Zusammenhang den Begriff Zucht verwende. In Wirklichkeit
ist das pure Vermehrung ohne Sinn und Verstand und dieser Züchter hat
keine Ahnung, in der Schule komplett gefehlt, wenn Biologie angesagt
war und ein Gewissen wird man bei ihm wahrscheinlich vergeblich suchen.
Soweit
so gut, auf die Zucht in Tschechien wurde schon immer geschimpft und
wenn ich mir etwas derartiges ansehe, sicher auch berechtigt. Interessant
in diesem Zusammenhang, in der Vereinszeitung des JHK gab es mal ein
Schaubild, wer mit wem verwandt ist. Ergebnis, alles ist miteinander
verwandt und das kam zum großen Teil durch Importe aus der Tschechei
und im Grunde kann man diese Schaubild gar nicht richtig lesen vor lauter
Strichen von Name zu Name, ein Schnittmuster ist ein Dreck dagegen.
Was
die Tschechen können, wird von Ihnen aber noch getoppt und so setzen
Sie eben diesen Rüden für Ihre „Zucht ein. Entschuldigung Frau Kührer,
aber das ist keine Zucht, das ist verantwortungslos und nach meiner
Meinung ein Betrug an den Käufern dieser Welpen.
Und
warum?
Wegen
ein paar Titeln? Zur Erinnerung: CZ - Jugendchampion, Zuchtprüfung
CZ, VDH Europasieger, VDH-CH. Ist es das wert?
Nun
sind Sie nicht eine kleine unerfahrene Züchterin, die eben auch mal
Welpen haben möchte, eine Ahnentafel nicht richtig lesen kann und mal
einen Fehler gemacht hat. Sie sind 1. Vorsitzende des österreichischen
Clubs für Hüte - und Hirtenhunde und damit berechtigt, Ahnentafeln
auszustellen.
Diese
Berechtigung wurde missbraucht und daher fordere ich Sie auf, Ihr Amt
aufzugeben. Allerdings sollten dann auch alle zurücktreten, die für
die Zuchtleitung verantwortlich sind.
Und
ich schreibe mal wieder:
Vor
Ankauf dieser Welpen wird gewarnt!
Würde
wenigstens ab diesem Wurf alles „mit rechten Dingen“ zugehen, bekäme
er ein absolutes Zuchtverbot, aber ich wette, auch diese Welpen tauchen
in der Zucht auf, oder wenigstens der eine oder der Andere. Und auch
die werden wieder Champion von ... und von ... nur gesund werden sie
nicht sein und sie tragen HD weiter und weiter.
Was
aber spielt das für eine Rolle? Die Besitzer zahlen und die „Züchter“
hatten ihren Umsatz.
Damit
die Leser dieses offenen Briefes wissen, über was ich schreibe, wir
haben aus dem Tierschutz eine Kaukasin mit schwerer HD. Ihre Kosten
für Medikamente und Hilfsmittel pro Monat ca. 75.- Euro. Nach alter
Rechnung 150.- DM oder 1050.- Schilling, nette Beträge, verursacht
von einem „Züchter“.
Zurück
zum Anfang, dort heißt es:
„
... wollt nur mal wieder meinen arbeitskollegen die sarpi welpen zeigen!!
die sind sooo knuffig !! na guti, macht weiter so!! bussi´s“
Mit
nicht sehr freundlichen Grüßen
Hartmut
Deckert