Ausgabe 07/2006
Juli 2006

Foto: Karin Brüseke

Kangaltreffen vom 30.06. bis 02.07.2006

(Bericht eines Teilnehmers)

Karin und Wolfgang Brüseke riefen und viele, viele kamen.

Als wir vor einigen Wochen die Einladung zu dem diesjährigen Kangaltreffen im Mail-Postfach fanden, war die Vorfreude groß. Die Gründe dafür:

1. Selten bekommt man Gelegenheit, so viele dieser Hunde auf einem Platz gemeinsam zu erleben.

2. Interessant auch das persönliche kennenlernen der Hundebesitzer/-innen, die man sonst nur aus dem Internet oder durch Telefonate erlebt.

3. Wer am letzten Treffen 2004 teilgenommen hatte, wusste von der Gastfreundschaft der Brüsekes und den Grillkünsten von Wolfgang.

Foto: Karin Brüseke

Mirja und ich waren also voller Vorfreude und hofften nur, dass nicht zu guter Letzt irgendein Hindernisgrund dazwischenkommt. Mitnehmen wollten wir unsere Hunde Shira und Sparky. Die Vorfreude wurde noch etwas größer, als wir erfuhren, dass auch unser ehemalige Pflegewelpe Tristan mit seiner neuen Besitzerin Sandra auch kommen wird.

Am Freitag den 30.06 machten wir uns dann zu viert im "Bulli" und mit Zusatzzelt fröhlich auf die Reise nach Westfalen zum "Outbackhof" von Karin in Wolfgang. Mit Hallo wurden wir dort am frühen Abend begrüßt. Wir waren nicht die ersten. Auf einer der Hofwiesen standen schon Zelte und Wohnwagen anderer Kangalfreunde, die, so wie wir, ebenfalls mehrere Tage bleiben wollten. Eine weitere recht große umzäunte Wiese war als Freilaufgelände für die Hunde vorgesehen. Es ist immer wieder überraschend zu sehen, wie unkompliziert unbekannte Hunde miteinander umgehen können. Vorausgesetzt, sie haben Platz, sind unangeleint und "leiden" nicht unter übersteigerten Dominanzproblemen. Die Spielwiese wurde jedenfalls gut angenommen und man konnte dort teilweise bis zu 15 Kangale frei laufen sehen. (Ein wunderbares Bild)

Foto: Karin Brüseke

Gut auch, dass die nächsten Nachbarn in ca. 1 km Entfernung wohnten. So ca. 40 - 50 Kangale können schon einige Geräusche entwickeln.

Nachdem die letzten Restarbeiten für den Ansturm am Samstag erledigt waren, erfreute Wolfgang uns alle mit Grillleckereien und der erste Gesprächsaustausch begann. Ein Bierfass und andere gekühlte Getränke half, die Tageshitze zu überwinden. Es soll ein recht langer Abend geworden sein ...

Mirja und ich verkrümelten uns gegen Mitternacht mit unseren Hunden in den Bulli und in das Zelt.

Wie mir am nächsten Morgen erzählt wurde, verursachte ein entwichener Kangal, der natürlich von Zelt zu Zelt und Wohnwagen zu Wohnwagen ging, erheblichen Lärm, da die dort übernachtenden Hunde nicht allzu sehr über diesen Besucher erfreut waren. Dem Bier oder der Müdigkeit sei Dank, ich habe es nicht mitbekommen. Andere schauten Samstag Früh jedoch etwas übernächtigt drein.

Am Vormittag trudelten dann so die restlichen Besucher ein, natürlich neugierig beäugt von den schon anwesenden Hunden (und deren Besitzern). Sprachlich ging es von Bayern, über das Saarland, Schleswig-Holstein, das Ruhrgebiet bis hin nach Schweden. Für uns dabei natürlich spannend das Wiedersehen mit Tristan. Die Freude war dann riesengroß. Er erkannte uns wieder und auch Shira und Sparky integrierten ihn sofort in unser "Familienrudel".

Schön und interessant dann auch der persönliche Austausch untereinander. Egal, ob Karin, Birgit, Marion, Andrea, Gaby, Sylvi, Sandra, Nadia, Resul, Wolfgang ..., alle kannten sich schon irgendwie aus dem Internet oder persönlich und genossen das gemeinsame Beisammensein mit den Hunden.

Foto: Karin Brüseke

Und die Hunde: Auch diese kamen recht friedlich miteinander aus. Ob es nun an der Hitze oder ihrem Naturell lag, vermag ich nicht zu beurteilen. Bis auf einige anfängliche "Rangordungsdebatten" auf der Auslaufwiese kam es zu keinen größeren Meinungsverschiedenheiten.

Interessant auch die gezeigten Videofilme aus der Türkei. Hier konnten wir einmal wirkliche Arbeits-Kangale in ihrem Ursprungsgebiet kennenlernen. Der Unterschied zwischen diesen Hunden und denen, die auf diversen Ausstellungen vorgeführt werden ist schon recht frappierend. Den türkischen Hirten kommt es anscheinend wirklich nur auf den Gebrauchswert ihrer Hunde an und nicht so sehr auf das Aussehen und die schiere Größe.

Der Abend dieses heißen Tages begann mit einem Lammspießbraten, den Wolfgang unendlich geduldig (und gekonnt) über einem offenen Feuer briet. Viele Teilnehmer hatten zur Speisekarte beigetragen und so viel die Wahl zwischen Braten, diversen Salaten, Kuchen, Eis und, und, und ... recht schwer. An den notwendigen kühlen Getränken (absolut erforderlich bei den Temperaturen bis 30°C) herrschte auch kein Mangel. Ein jeder konnte sich gegen eine freiwillige Kostenbeteiligung frei bedienen.

Foto: Karin Brüseke

Resul und einige Mitstreiter hatten sich auch wieder sehr viel Mühe mit einer Tombola gemacht. Ich wünsche mir für das nächste Mal zwar etwas weniger Nieten unter den Losen, doch war der Erlös für einen guten und sinnvollen Zweck gedacht. Karin und Wolfgang nehmen ja oft (manche Familienmitglieder unken "zu oft") Not-Kangale auf, die u. a. auch an körperlichen Gebrechen leiden. Eine kleine Unterstützung, auch wenn sie sicher nur symbolisch zu sehen ist, kann da nicht schaden.

Sonntag, nach dem etwas verspäteten Frühstück (alle waren noch nicht so recht munter) ging es ans Zusammenpacken und die Heimreise. Zuvor natürlich für die Hunde noch einen Abstecher auf die Auslaufwiese.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie andere Teilnehmer dieses Treffen gesehen haben, für Mirja und mich steht jedenfalls fest: Machen sich Karin und Wolfgang in zwei Jahren wieder die Arbeit, ein Kangaltreffen zu organisieren, sind wir mit Sicherheit dabei!

Auf diesem Weg noch einmal ein großes "Dankeschön" an die beiden.

Klaus Schaper

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Klaus Schaper für diesen Text und bei Karin Brüseke für die Bilder.

Die Redaktion


Zu diesem Artikel bekamen wir folgende Leserbriefe: