Ausgabe 10/2005 |
Oktober 2005
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"Herdenschutzhunde" Ihr Charakter, ihre Abstammung und Haltung frei nach Günther Bloch Hirtenhund Gane od Drndarskog Einleitung Beim Stöbern im Internet fand ich die "hochinteressanten" Gedanken von Günther Bloch über "Herdenschutzhunde" im allgemeinen und ihre Abstammung und die Probleme, die man mit ihnen hat. Und die sind nicht ganz unbeträchtlich, allerdings unterscheiden sie sich von den meinen und denen einer ganzen Reihe von Haltern und Züchtern gewaltig. Was sicher daran liegt, dass wir Hirtenhunde haben. Bereits in der Einleitung kommt seine große Kompetenz zum Ausdruck und die Inkompetenz der "Herdenschutzhundehalter", die noch nicht seine Werke und Gedanken gelesen haben, oder durch seine "berühmten Seminare" gelaufen sind. Denn Günther Bloch schreibt:
Zwar braucht man durchaus etwas mehr, als Liebe und Geduld, aber mindestens Geduld ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um einen Hirtenhund und alle anderen Hunde zu erziehen. Über die nötige Liebe, oder wie man das sonst noch nennen könnte, braucht man mit Bloch nicht zu diskutieren, so was kennt er anscheinend nicht. Wenigstens für mich kommt dann seine ganze Arroganz gegenüber Haltern dieser Rassen durch, denn Hirtenhunde, die in Deutschland angeboten werden, als "Produkte eines Exotenmarktes" zu bezeichnen, ist schon stark, um es vorsichtig auszudrücken. Er schreibt:
Aus diesen Zeilen kann, wer will, herauslesen, wie wenig Ahnung der Autor von diesen Rassen hat. Als kleine Hilfe bieten wir daher unser Rasseportrait des Kuvasz in der Hirtenhundewelt an. Dort ist nachzulesen, dass diese Rasse bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland gehalten und gezüchtet wird. Und es ist zu lesen, dass es keine Kuvaszschläge gibt, sondern nur einen Kuvasz und der ist seit fast 100 Jahren als Rasse anerkannt. Es sei denn, man bezeichnet den nicht existierenden Bundasch seiner alten Freundin Petra Krivy als Kuvaszschlag. Junger Kuvasz Rüde aus dem Ursprungsland Ungarn Das gleiche gilt übrigens für (kaukasische) Owtscharka. Die wurden neben Centralasiaten bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland gezeigt, waren also bekannt. Und lange bevor G. Bloch auch nur das Wort "Owtscharka" aussprechen konnte, züchtete man sie in der ehemaligen DDR. Genauer gesagt, das erste Zuchtbuch für Kaukasen wurde 1971 erstellt. Ab 1979 waren sie dann auch in der alten BRD zuchtbuchmäßig erfasst. Wäre ich Züchter einer dieser Rassen, würde ich Bloch was husten, wenn er mir die folgenden Zeilen unterstellen würde.
Auch hier könnten wir "Hilfestellung" leisten, denn wir haben zwar noch nie mitbekommen, dass Podhalanski Züchter ihre Rasse als Hütehundschlag bezeichnen, aber immerhin haben in Deutschland und Ungarn z.B. kompetente Kenner der Rassen Kuvasz, Podhalanski und Slovensky festgestellt, dass in diese Hirtenhunde auch Hütehunde eingekreuzt wurden. Anders ausgedrückt, mit etwas mehr Wissen hätte er sich diese reichlich verächtlichen Sätze sparen können, zumal sie eben falsch sind und Züchtern Unwissen unterstellen. Dank seiner "fachlichen" Hilfe haben wir rasch den Unterschied begriffen zwischen Hütehunden und Hirtenhunden, denn er und andere haben sie, die Hirtenhunde, umgetauft in "Herdenschutzhunde". Allerdings kenne ich eine ganze Reihe Leute, die den Unterschied schon vorher kannten und diese Namensänderung nicht gebraucht haben. Als Beispiel sei der "Klub für ungarische Hirtenhunde" genannt, bei denen gibt es seit ihrer Gründung vor über 80 Jahren eben nur Hirten - und Hütehunde. Auch die Einfuhr aus dem Ursprungsland sehe nicht nur ich etwas anders, denn wie soll man Hunderassen in Deutschland halten und züchten, wenn man sie nicht aus den Ursprungsländern holt? Bei anderen Rassen stört das Bloch nicht, lediglich bei Hirtenhunden ist das anscheinend nicht zu vertreten. Bloch schreibt dazu:
Holt sich ein "Hundehalter in spe" in sein Reihenhaus einen Hirtenhund, gibt es selten Probleme mit dessen "Bellverhalten". Wir hatten aber z.B. schon mal Probleme mit der Stadt Stuttgart, weil unsere Hunde nachts angeblich zuviel bellten. Das waren deutsche Schäferhunde. Und alle Spitzrassen sind für ihre Wachsamkeit bekannt und die drückt sich in anhaltendem Bellen aus. Also ist das nicht ein Spezifikum der Hirtenhunde. Im weiteren benötige ich auch für die folgende Feststellung etwas Hilfe, denn sie begreife ich nicht ganz. Bloch meint nämlich:
Aus menschlicher Sicht gesehen, könnte man das ja verstehen, aber Hunde sind keine Menschen und daher ist es ihnen wurscht, was sie bewachen und somit ist es reichlich überzogen, wenn man von einem Sozialverbund redet. Absurd wird dann der folgende Satz: "Der Hund wird - überspitzt formuliert - zum Schaf (Bloch, 1998)." Einen Kommentar dazu will ich mir verkneifen. Meine Hirtenhunde fressen zwar gelegentlich Gras, aber zum Schaf werden sie deswegen noch lange nicht, vielleicht aber der eine oder andere Mensch. Centralasiate aus Kirgistan Das zweite Kapitel in seiner Veröffentlichung nennt Bloch dann: "Grob umrissene Einblicke in die Geschichte" und grob sind sie wirklich und dazu auch noch falsch! Denn es hat sich anscheinend noch nicht bis zu Bloch herumgesprochen, dass die Haustierforschung seine These als falsch bezeichnet. Das kann man nachlesen in der Geschichte der Hirtenhunde. Auf jeden Fall ist der Do-khyi nicht der "Urvater" der Hirtenhunde. Bloch aber schreibt:
Do-khyi Warum sollten Hirten, die lange vor der Nutztierhaltung in Tibet bereits Haustiere wie Schafe und Ziegen hatten, sich Hunde aus einem Land holen, das zum einen sehr weit weg war und wo es diese Hirtenhunde noch gar nicht gab? Und warum sind die Hirtenhunde Centralasiens, Mesopotamiens und der anderen Länder überwiegend weiß oder hell in der Farbe, wenn der Do-khyi der Vorfahr sein soll und dieser hauptsächlich schwarz war? Und seit wann waren Do-khyis Kampfhunde? Auch das würde ich mir verbitten, wäre ich Züchter dieser Rasse. Auch seine Behauptung, sie seien mit Barsoi vermischt worden, ist schon "stark", denn auch der Barsoi existierte als Rasse damals nicht. Und wenn ich so was behaupte, sollte ich dann aber auch schreiben, wann das ungefähr war und welche Quellen es dazu gibt. Allerdings vermuten Rassekenner, die Betonung liegt auf vermuten, dass evtl. der Kangal aus einer Kreuzung mit Windhunden entstand. Erwiesen ist auch das nicht. Und wieder mal abgeschrieben ist die Geschichte mit den Reliefen und Denkmälern. Denn diese Hunde haben mit Hirtenhunden nichts zu tun. Es waren "Kriegs- oder Kampfhunde". Er schreibt:
Hirtenhunde, auch wenn sie "Herdenschutzhunde" sind, in eine Ecke mit "doggenartigen" Hunden zu stellen, ist falsch. Genauso daneben und abgeschrieben seine Gedanken zu den Molossern, auch das haben wir ausführlich beschrieben. Die Hunde der Provinz Molotien können höchstens von den aus Kleinasien eingewanderten Hirtenhunde abstammen, aber nicht umgekehrt, schließlich bin ich ja auch nicht der Vater meines Vaters. Dazu Bloch:
Und diese Hunde hatten dann ein bis heute erhaltenes Verhalten. Bloch: "Charakteristisch ist auch heute noch das Verhaltensrepertoire:
Da wäre er wieder, der dämmerungsaktive "Herdenschutzhund", der Territorialverteidiger. Das kann man damit abtun, dass wenigstens Hirtenhunde keine Territorial- sondern Objektwächter sind. Maremmano mit neugeborenen Lämmern Knüppeldicke kommt es im nächsten Abschnitt. Daher würde mich interessieren, warum der turkmenische Staat "Selektionen" der Hirtenhunde unterstützen sollte. Dies tut er sowenig, wie der deutsche Staat die Zucht von Marienkäfern fördert. Zumal dieses Land zu den ärmsten Ländern gehört und nicht das Geld dazu hätte. Diese absolut "blödsinnige Behauptung" wurde von zahlreichen Seitenbetreibern übernommen. Richtig wird es dadurch nicht und kein Hirten wäre jemals auf die Idee gekommen, seine Hunde in Kämpfen zu opfern. Ob diese als Arbeitshunde taugen oder nicht, konnte er auch anders erkennen. Dies haben wir ausführlich beschrieben in unserem Interview mit der Präsidentin des portugiesischen Estrela Clubs, denn Hirtenhunde müssen nicht die Helden sein, die viele beschreiben. Zitat von Bloch:
Wer keine Ahnung von Sitten und Gebräuchen einiger Länder hat, sollte den Mund halten und den Stift stecken lassen. Denn die Behauptung: "Auch in Afghanistan finden immer noch traditionelle Auswahlkämpfe statt", ist schon peinlich. Zwar gibt es dort Hundekämpfe, aber die haben eine andere Tradition und einen Ursprung, der mit dem, was Bloch schreibt, nichts zu tun hat. Ähnlich den Tierkämpfen in Europa (z. B. Ziegen) fanden hier Auseinandersetzungen zwischen Tieren als "Stellvertreterkriege" statt. Nie aber Selektionen auf Stärke oder Aggressivität. Maremmano Rüde Umago Nach dem Studium der folgenden Zeilen weiß ich endlich, warum einige Hirtenhunderassen gefährdet sind. Bloch schreibt:
Die Arbeitshunde, die von "Radikaltierschützern" außer Landes gebracht, also geklaut werden, sind derart selten vorkommende Ereignisse, dass dadurch der "Genstock" noch nicht mal in Ansätzen gefährdet wäre. Richtig ist, dass einige Tierschutzorganisationen schon Hunde aus dem Ausland bekamen oder holten (z. B. Tierheim Ludwigsburg aus Portugal und Italien), das waren aber größtenteils keine Arbeitshunde und schon gar nicht, Hunde die wichtig für einen Zuchteinsatz waren. Nimmt man also alle geklauten, oder ausgeführten Hunde aller Rassen zusammen, die in Deutschland je auftauchten, könnte man mit ihnen wahrscheinlich eine mittelgroße Herde bewachen lassen, aber Gefährdung der Rassen? Auf Mailinglisten schreibt man hinter solche Bemerkungen *g*, was soviel bedeutet wie "grins" und ausdrücken soll, das war nicht ernst gemeint. Völlig "blödsinnig" dann die Behauptung, dadurch seien Wolf und Braunbär die "Leidtragenden", auch hier reicht es nur für ein müdes *g*. Hirtenhunde + Hütehund Das dritte Kapitel befasst sich mit: Umsichtige Sozialisierung und Haltungsbedingungen und verspricht auch manches Schmankerl. In einer pseudowissenschaftlichen Erklärung legt der "Meister der Herdenschutzhunde" nämlich dar, wie sich diese verhalten sollen. Leider auch mal wieder daneben, denn ein "Herdenschutzhund", der keinen Kontakt zu Menschen hat, oder diesen gar nicht erst aufbauen soll, ist höchstens deshalb kontraproduktiv, weil er für Hirten und Schäfer unbrauchbar ist. Bloch schreibt:
Richtig ist zwar der Kontakt zu den Nutztieren, aber auch das ist keiner besonderen Erwähnung wert, sondern in den Augen der Hirten eine Selbstverständlichkeit. Sie stecken einen Welpen mitsamt der Mutter in den Stall, sind die Welpen alt genug, wandern sie mit der Herde mit. Und die Hirten suchen sich die Hunde aus, die sie als Arbeitshunde benötigen. Eine Erziehung oder Anweisung findet nicht statt. Wie das im Einzelnen funktioniert, kann man ebenfalls nachlesen im Interview mit der Präsidentin des portugiesichen Estrela-Clubs, erschienen im Kaukasen-Blättle. Im übrigen kommen wandernde Herden auch mit Menschen in Berührung und müssen daher natürlich auch eine gewisse Prägung auf diese haben. Sonst könnten z. B. die Programme in der Schweiz zum Herdenschutz nicht funktionieren, da die Hunde auch mit Menschen in Berührung kommen (z. B. Touristen). Und im übrigen sollte es schon bis zu Bloch gedrungen sein, im Winter sind die Hunde mitsamt den Herden in den Dörfern und da muss dann das Zusammenleben zwischen Menschen und Tieren reibungslos klappen. Elisabeth v. Buchwaldt schrieb dazu, dass Hirtenhunde, die Menschen oder Tiere bedrohen, nicht geduldet werden. Daher sind natürlich Hirtenhunde sehr wohl auf Menschen sozialisiert. Richtig toll ist dann die folgende Aussage, denn genau dazu verfügen wir über einige Bilder. Darauf zu sehen, wie Kangale sich in dieser lt. Bloch völlig abzulehnenden Haltung Schafen nähern. Er schreibt:
Auffordern zum Spiel, fixieren, Blickkontakt Warum sich aber "Herdenschutzhunde" so verhalten sollen, schreibt er nicht. Diese Art, Behauptungen aufzustellen, ohne deren Sinn darzulegen, kenne ich auch von anderen Autoren dieser "Scene", z. B. Thomas A. Schoke. Traurig ist, dass niemand so was hinterfragt. Da auch das Märchen von den Arbeitslinien, die für eine normale Haltung ohne Herden nicht zu gebrauchen sind, auch von Bloch aufgegriffen wird, fand ich in seiner Veröffentlichung auch dazu ein paar "markante" Sätze. Bloch schreibt:
Ungarische Kuvaszok sind normalerweise wesentlich beweglicher und brauchen demnach viel mehr Beschäftigung als z. B. Pyrenäen-Berghunde." Auch nicht richtig, denn hier muss man sich einfach mal mit Zucht beschäftigen. Der Kuvasz ist zwar in den letzten Jahren etwas "windhundeartiger" geworden, aber deswegen ist er immer noch nicht der große "Läufer", sondern er passt sich seiner Umwelt an. Da ich immer wieder ausgesprochen kräftige Exemplare sehe, ist mir das mit der Beweglichkeit zu pauschal. Unausgegoren wird es dann beim Pyrenäenberghund. Seit einigen Jahren wird dieser nämlich in der Schweiz als Hirtenhund eingesetzt. Dazu holte man Hunde aus dem Ursprungsland und diese stammen aus Arbeitslinien. So ist es also völlig falsch, alle Zuchtlinien in einen Topf zu schmeißen und dann dieser Rasse pauschal mehr Unbeweglichkeit zu unterstellen. Dies ist deswegen wichtig, weil man die Zucht in den meisten westeuropäischen Ländern mit Hunden aus Arbeitslinien verbessern könnte, aber da ist Bloch dagegen. Der Züchter Ernö Horvath Da immer wieder die Frage auftaucht, warum ich davon schreibe, dass diesen "Herdenschutzhunden" ein Mythos angehängt wird und ich diesen falsch finde, bieten die folgenden Zeilen eine Möglichkeit, zu verdeutlichen, was ich meine. Denn Bloch schreibt:
Würden wir alle Hirtenhunde, die über Futter zu motivieren sind, Bloch vor die Haustür stellen, gäbe es erstens ein Verkehrschaos und zweitens könnten wir dann eine internationale Rassehundeausstellung veranstalten. Daher ist schon mal diese Behauptung wieder mal eine zu pauschale und eine falsche. Und dann kommen die berühmten Zeilen, die diesen Mythos weit verbreitet haben und von jedem und jeder nachgeplappert werden. Diese lauten:
Welch ein Schwachsinn, wenn man bedenkt, dass das alles nur für "Herdenschutzhunde - Welpen" gelten soll. Mein Opa fing mal in jungen Jahren mit Doggen an und als alter Herr begnügte er sich mit einem Dackel. Zeit seines Lebens hat er nichts anderes getan, als das gerade beschriebene. Er brauchte weder Bloch noch Coppinger, um zu wissen, dass jedes Haustier eine Prägung benötigt, die ein Zusammenleben erst ermöglicht. Und wir haben das übernommen. Übrigens auch für unsere Katzen. Was "verhaltensökologische Verhaltensweisen" sind, wusste mein Opa sicher auch nicht, aber mit seinen Hunden hat es immer geklappt, auch beim Nachbarn. Pseudowissenschaftlich und albern sind diese "Merksätze", denn zig Züchter und auch meine Frau und ich haben nie etwas anderes getan, als unsere Welpen auf das "richtige Leben" draußen vorzubereiten. Hund ist Hund und daher braucht jede Rasse eine derartige "Schule". Daher gilt der "Merksatz", jedes Haustier egal welcher Coleur braucht eine Prägung, oder Sozialisierung, egal ob das die Bremer Stadtmusikanten sind, oder man z. B. auch noch Pferde dazuzählt. Richtig übel wird es dann, wenn ich ausgerechnet im Forum von "pro Herdenschutzhunde" lese, dass eine Kangalhalterin fragt, ob es denn stimme, das der Kangal der schwierigste und gefährlichste "Herdi" sei und das dann noch mehr oder weniger bestätigt wird. Den gleichen Sch... fragen oder behaupten übrigens die Kaukasen- und Sarplaninacleute. All das verstehe ich unter dem von Bloch und Schoke, aber auch einiger anderer angefachten Mythos. Und darum haben in meinen Augen die vernünftigen Besitzer solcher Hunde eben Hirtenhunde. Denn zu uns kann jeder Besucher kommen, es wird ihm nie etwas passieren. Denn Gane und Leika sind keine "Herdenschutzhunde". Besucher immer willkommen Und auch sein nächster Satz sagt aus, was für alle Rassen gilt und deshalb ist er überflüssig im Zusammenhang mit "Herdenschutzhunden":
Da stellt sich dann schon die Frage, was tun Züchter, egal welcher Tierart oder Hunderasse? Was aber glaubt G. Bloch eigentlich, tun die Halter von Wind- oder Jagdhunden, Schutzhunden und den berühmten Schoßhunden? Auch sie haben das gleiche gemacht, das er beschreibt, aber ohne diesen Tamtam und ohne eine anscheinend nötige "Profilierungsneurose". Denn er schreibt:
Zu dem Mythos gehört aber auch das Territorialverhalten von "Herdenschutzhunden". Oft genug habe ich geschrieben, dass wenigstens Hirtenhunde dieses nicht haben, sie sind objektbezogen. Und es macht mich wirklich wütend, wenn dann Sätze wie der folgende veröffentlicht werden:
Meine Schwiegermutter bewegt sich auch bei uns zu Hause völlig normal und unsere Hirtenhunde greifen weder sie noch jemand anderes an. Sarplaninac Rile: Fremdes wird "begutachtet" Auch die folgende Feststellung ist pauschal und falsch, denn sogar "Herdenschutzhunde" zeigen kein massives Bellverhalten, sie bellen, wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt und dann ist wieder Ruhe. Bloch schreibt dazu:
Hinzufügen möchte ich noch, auch in diesem Zusammenhang gibt es DEN "Herdenschutzhund" und DEN Hirtenhund nicht. Jeder Hund, egal welcher Rasse ist ein Individuum, einer bellt mehr, der andere weniger und jeder hat seine "Lieblingsobjekte, die dann eben verbellt werden. Andere Rassen bellen übrigens auch, denn das gehört zu den Angewohnheiten einer jeden Hunderasse. Es wurde oft genug von mir beschrieben, unsere Hunde bellen, wenn sie glauben, einen Grund zu haben. Den Mond anbellen oder heulen, oder aus Frust und Langeweile zu bellen, gibt es bei ihnen nicht. Wann endlich merken die restlichen Hundehalter, dass ihnen mit Pauschalierungen und Vorurteilen etwas vorgemacht wird, was nicht stimmt. Denn Radio Eriwan meldet schon, es kann sein, aber auch nicht. Und so ist auch die nächste Warnung an "Herdenschutzhundehalter" eine Pauschalierung. Bloch schreibt dazu:
Seit wann interessiert sich ein Hund für "Reproduktion" im Sinne von Nachwuchs? Für ihn sind Kinder da, oder nicht da, oder Kinder sind angenehm, oder unangenehm, das hängt von seinen Erfahrungen ab. Und alles was zum Umfeld gehört, wird mitbewacht. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob die Schaukel im Vorgarten steht, oder hinter dem Haus, kommt jemand Fremdes, wird das gemeldet. Darum lieber Hundehalter, stell die Schaukel dahin, wo die "Gören" sie am liebsten hätten, aber nicht dorthin, wo sie nach Meinung von G. Bloch stehen sollte. Auch hier ist die ganze Familie dabei Ebenso eine "unsinnige" Behauptung die folgenden Sätze:
Auch dazu einige Richtigstellungen. Wenigstens wir kommen nicht auf die Idee, Hunde auf dem Balkon zu füttern, andere hoffentlich auch nicht, denn da sieht ein bisschen albern aus. Eines der ersten Dinge, die unsere Hunde gelernt haben, war, dass die tägliche Fütterung etwas angenehmes ist und das wir die "Futtermeister" sind. Als solcher nehmen wir unseren Hunden nichts weg und daher verteidigen sie nichts gegen uns. Das sollte gängige Praxis sein und dann ist der nicht sehr originelle und reichlich blöde Schnauzengriff überflüssig. Warum aber ein Hund, selbst wenn er ein "Herdenschutzhund" ist, vor dem Fressen unbedingt sitzen soll, wird wohl ewig das kleine Geheimnis des Günther Bloch bleiben. Hochleistungsfutter fördert in den seltensten Fällen Überaktivität. Solche "pseudomedizinischen" Ratschläge sollte ein Laie unterlassen. Oft genug haben sich schon alle möglichen Leute darüber lustig gemacht, dass ausgerechnet "Herdenschutzhunde" eine "umfassende Sozialisierung" auf Nutztiere bekommen müssen. Auch G. Bloch hält Bauernhöfe und eine ländliche Umgebung für das ideale Umfeld für diese Hunde. Natürlich ist der dicht besiedelte Vorort einer Großstadt nicht gerade der ideale Lebensraum für einen Hirtenhund, aber auch daran kann er sich gewöhnen, denn alle Hunde sind "Gewohnheitsmenschen". Und ein paar Schafe oder andere Nutztiere brauchen sie nun wirklich nicht für ihr Wohlergehen. Wer dann allerdings die Meinung vertritt, "Herdenschutzhunde" könnten Betriebsgelände oder Industrieanlagen bewachen, hat offensichtlich den Sinn dieser Hunde nicht ganz verstanden. Zu diesen Themen schreibt Bloch:
Centralasiate: Aufmerksamer Beobachter Hartmut Deckert Wird fortgesetzt ... Zu diesem Artikel bekamen wir folgenden Leserbrief:
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