Ausgabe 10/2006
November + Dezember 2006

Er sprach mit den Tieren und den Vögeln ...

... und das war der Heilige Franz von Assisi!

Teil 2

Reinkarnation und TK? Scheint nicht zu passen, denn G. meint:

"Mit Informationen aus Vorleben kann ich auch nicht allzu viel anfangen. Mag ja grundsätzlich interessant sein - aber die Nützlichkeit solcher Information sind doch etwas ... äh ... grenzwertig. Auch bei Menschen, finde ich. Ich mag zwar prinzipiell nicht ausschliessen, dass man bereits andere Leben hinter sich hat - aber dann weiss der Hund es ebenso wenig wie wir auch. TKs kommunizieren ja eigentlich nicht mit dem Unterbewusstsein der Tiere oder mit deren alten Leben, sondern direkt mit dem aktuell lebenden Tier - und nicht mit einer Jahrtausende alten Seele."

Wenigstens hat dann die tote Seele Ruh! Im übrigen könnte man ja einem gestorbenen Hund immer noch die Karten legen und dann erzählt er entweder aus dem Jenseits oder wo er nach seiner Wiedergeburt lebt.

Warum Tierkommunikation?

Oder man könnte auch fragen, warum genügt das normale Zusammenleben mit einem Tier nicht? Auch dazu gab es in der Diskussion eine Antwort:

"Meine ganze Leidenschaft gehört den Tieren. Seit gut 9 Jahren bin ich sehr aktiv im Tierschutz, seit einiger Zeit erlerne ich für meine Tiere die Klassische Homöopathie sowie Hundeverhalten ...

Die Tierkommunikation hat mich, seit ich den ersten Bericht im Fernsehen dazu gesehen habe, nicht mehr losgelassen…

Ich hatte ja viel gehört von Bilder empfangen, Energien schicken,... Aber so richtig konnte ich es mir nicht vorstellen, wie es geht. Einige Male hatte ich eine Kommunikatorin um Hilfe bei einem Tierschutzhund gebeten. Mich dann immer über einen Gesprächs-Bericht gefreut, aber mir war unklar, wie diese Sätze entstehen. Jetzt weiß ich es. Sie sind einfach da.

… Wir sprachen anhand von Photos nicht mit den eigenen Tieren, sondern mit denen der anderen Teilnehmer, so dass eine gewisse Kontrolle da war."

Ergiebig sind die Gespräche, und wenn man mit Homöopathie zu tun hat, wird die folgende Mitteilung eines Hundes auch nicht verwunderlich sein, er sagte:

"... wo sie am liebsten liegt, dass sie gerne neben mir sitzt und den Kopf auf meinen Schoß legt, dass ihre Analdrüse mal wieder voll ist und dass sie gerne noch einmal wieder etwas Sahne hätte. Sie hatte früher ihr homöopathisches Mittel immer in verdünnter Sahne bekommen. Seit sie keine Hom. mehr bekommt, bekommt sie auch keine Sahne mehr. Ich brauche wohl nicht zu erzählen, wie J. sich abends über die Sahne gefreut hat."

Anderes Beispiel und auch das von liebevollem Verhalten geprägt:

"... oder eine sehr ängstliche Hündin erzählte mir, wie sie nachts heimlich in Frauchens Bett hochschleicht, an ihrer Wange schnuppert und sich dann ganz sanft, Wange an Wange, neben sie legt. Sie beschrieb mir auch genau, wie das Bett steht. Und noch andere Dinge, die zutrafen."

Kein Wunder, wenn aus solchen Erfolgserlebnissen heraus geübt und gesprochen wird. Eine Teilnehmerin schreibt:

"Seither treffen wir uns am Wochenende zum weiteren Üben. Wir tauschen Bilder aus, wir unterhalten uns unter der Woche mit den unterschiedlichsten Tieren, wir machen uns Mut, wir versuchen so, gezielt Tierschutzhunden zu helfen.

Es ist einfach nur genial und irre und toll und hilfreich und schön und traurig und hoffnungsvoll und voller Liebe und....".

Erfahrungen

Wie Sitzungen vor sich gehen, auch darüber gibt es Berichte. Und auch darüber, dass eben nicht entgegen anderer Behauptungen wunders was für Voraussetzungen nötig sind, z. B. Meditation oder anderes. Eine TK schreibt dazu:

"Mein Befürchtung war, dass wir erst stundenlang meditieren müssen ... Allerdings mache ich Autogenes Training, was mir bei meiner Vorstellungskraft und auch beim Ruhe-Finden sehr geholfen hat, denke ich."

Dann folgt eine Beschreibung und auch daraus Auszüge:

"... Dann haben wir eine kleine Meditationsübung gemacht, aber wirklich klein. Anschließend suchten wir uns ein Tierbild aus (eines von einem anderen Seminarteilnehmer) und sollten einfach notieren, was uns spontan kommt, wenn wir das Bild betrachten.

Dann gab es noch Einführung in die Schutztechniken, Ruheübungen... Dann haben wir mit dem gleichen Tier noch einmal ausführlicher gesprochen. Am zweiten Tag dann gab es auch noch einiges an Theorie, aber jetzt wurde es schon konkreter. Wir suchten uns wieder ein anderes Tier und kommunizierten jetzt richtig.

Der eine bekam Eindrücke, Körperbefindlichkeiten, der andere bekam Bilder geschickt ... Bei manchen wurden es richtig lange Gespräche, bei einer Teilnehmerin sehr kurz, gerade mal ein paar Schlagwörter. Aber die saßen."

Und immer wieder wird darauf aufmerksam gemacht, Glaube ist richtig, aber Kontrolle ist besser:

"... Da wir ja nicht mit dem eigenen Tier redeten, sondern mit einem uns fremden, war die Kontrolle durch den Besitzer dann gleich da. Das war für uns alle doch wichtig. Weil wir sonst gedacht hätten, wir erfinden das alles. Oder wir interpretieren durch unsere Tierschutzerfahrung und Tiererfahrung einfach was rein. - Das ging so nicht. Denn die Treffer saßen. Ich sehe vor meinen geschlossenen Augen das Geschehen, als wäre ich dabei. Als Zuschauer. Da läuft ein ganzer Film ab ...

So hatte ich letztens ein Gespräch mit einem Tierschutzhund, welches sehr spärlich verlief. Ich wollte mich dann gerade bedanken und das Gespräch beenden, da stand die Frage 'Willst du mir etwas aus deiner Vergangenheit erzählen?' plötzlich im Raum. Und dann erzählte der Hund. War sehr ergreifend. Als ich nachher auf die Uhr sah, war ich doch sehr erstaunt, dass er mir 45 min. etwas berichtet hatte."

Diese Beiträge stammen aus einem Seminar und so wundert sich wohl kaum jemand über die folgenden Sätze:

"... Die Referentin meinte, sie hätte aber auch noch nie eine Gruppe gehabt, wo es bei allen auf Anhieb so toll geklappt hätte. Ob sie das allen Gruppen sagt, wer weiß?"

Und über den folgenden Satz habe ich mich auch nicht gewundert:

"Wir waren, bis auf eine, alles Frauen, die sich seit langem mit Energien, Homöopathie, Autogenem Training, Reiki ... beschäftigen. Vielleicht waren wir deshalb etwas sensibilisiert. Und es waren alles Tierschützer."

Man muss von TK überzeugt sein, sonst geht es nicht, ein bisschen Frieden mag klappen, ein bisschen TK nicht. So hilft also nur die Wandlung vom Saulus zum Paulus und das klingt so:

"... Ich war ja auch mehr als skeptisch. Und habe deshalb dann auch die Bücher wieder weggelegt, weil mir das alles als ziemliche Spinnerei vorkam.

Wäre da nicht eine gute Freundin gewesen, die … das Seminar gemacht hat und absolut begeistert war, hätte ich mich da wohl auch nicht rangetraut. Dazu war mir mein Geld immer zu schade. Aber jetzt sehe ich es tagtäglich, wie toll es funktioniert. Heute habe ich mit einer meiner Hündinnen gesprochen. Von ihrer Vergangenheit weiß ich nichts. Sie hat mir ihre ehemalige Besitzerin gezeigt und wie sie abhanden kam. Hätte ich jetzt nicht die Erfahrungen mit den fremden Hunden, würde ich sagen, alles Wunschdenken, alles Fantasie. Aber durch die überprüfbaren ersten Gespräche vertraue ich dem jetzt.

… Ich habe mich mit einem Hund einer Internetbekannten in einer anderen Stadt unterhalten. Sie schickte mir nur ein Bild. Und der Hund hat mir Dinge in der Wohnung gezeigt, die ich nicht wissen konnte. Diese Bekannte hat gestern mit einer meiner Hündinnen gesprochen. Sie hatte auch nur den Namen und das Photo. Sie wußte nichts über sie.

Sie schrieb mir, dass der Hund total traurig sei, die Welt nicht verstehe, weil Frauchen jetzt immer weg sei. Sie wünsche sich so sehr, dass Frauchen wieder immer da sei. Die Bekannte schrieb dann, sie habe sich jetzt total blamiert. Das könne ja gar nicht stimmen. Sie weiß ja, dass ich den ganzen Tag zu Hause bin und es meinen Hunden (nach meinen Berichten) gut geht. - Was sie nicht wußte, ist, dass dies der Hund meiner Tochter ist, die vor einigen Monaten ausgezogen ist und jetzt nur noch zu Besuch (wenn auch fast täglich) kommt."

Schon ziemlich tief in der Praxis drin kommt aber jetzt mal der "harte Test". Ganz hat er nicht geklappt, aber einen Versuch war es allemal wert. Zur Erklärung: ein Streuner sollte angelockt und eingefangen werden und niemand wusste etwas über den Hund, oder kam an ihn heran.

Eine Chronologie der Ereignisse:

"... Eine andere Möglichkeit wäre auch, oder zusätzlich, eine gute, erfahrene Kommunikatorin zu bitten, mit dem Streuner zu reden und zu versuchen, ihm die Angst vorm Eingefangenwerden zu nehmen. Einen Versuch wäre es wert.

... Hat jemand ein Photo von ihm und könnte es mir mailen. Leider bin ich ja noch nicht erfahren, aber vielleicht schaffe ich es, Verbindung aufzunehmen. zusätzlich zu jemandem mit Erfahrung.

... Hallo G., ... Mail mir mal Bilder zu. Ich frage dann auch die anderen aus meiner Übungsgruppe. Ich denke auch, einen Versuch ist es wert. Und je mehr es versuchen, desto besser."

Skepsis gibt es immer, aber der Versuch geht weiter, auch wenn solche Einwände kommen:

"P. glaubt nicht dran - aber kannst du oder eine deiner Bekannten Kontakt mit dem Streuner aufnehmen? Manchmal hilft es, wenn man den Hund etwas näher kennen lernt, sozusagen … Oder kennst du vielleicht jemand, der es könnte?"

Ein paar Informationen sind schon nötig und daher die Frage: Wie heißt der Hund denn? Und die Antwort:

"... Ich habe null Ahnung! Wir kommen nicht mal so dicht ran, dass ich sagen könnte, ob es nun ein Rüde oder eine Hündin ist und vermisst gemeldet ist auch keiner, auf den die Beschreibung auch nur annähernd passen würde"

Auch wichtig, wie sieht er aus? Antwort:

"... Groß. Irgendwo zwischen Golden Retriever und Landseer-Neufi, würde ich mal sagen. Schwarz-weiss ... mittellanges Haarkleid. Er hat eine lange, gut befederte Rute, Hängeohren ... und er bewegt sich relativ "schwerfällig" (verglichen mit meinen Hunden oder irgendwas vom Typ Schäferhund ...). Sehr viel mehr lässt sich über den Kerl nicht sagen. Ach ja: er soll lt. den Anwohnern ein hellblaues Halsband tragen (kann ich nicht bestätigen)....

Ansonsten: wir sehen ihn meistens von hinten........aus beachtlicher Entfernung."

Und so ist es dann auch geblieben, aber wie schon geschrieben wurde, ein Versuch war es allemal wert.

Auch Hunde, die nicht gesund sind, kann man natürlich über ihr Wohlbefinden befragen. Ob man hier die Grenze überschreitet, wo es gefährlich wird, sei dahin gestellt. So schrieb man:

"... Wenn Du magst, schick mir ein Bild von G. Dann versuche ich mal ein Gespräch mit ihm. Meine Freundin ist gerade in Urlaub. Sie ist unsere Spezialistin für Gesundheitsfragen in der Tierkommunikation. Wenn Du magst, frage ich sie nach ihrer Rückkehr auch mal. Vielleicht kommt da ein Tip. Manchmal wissen die Tiere ganz genau, was ihnen gut tut."

Sicher nicht einfach die Frage, ob fremde TK es mit den eigenen Hunde so können, wie es nötig wäre. Skepsis scheint bei einigen vorhanden zu sein. Mindestens eine schrieb dazu:

"... Was ich allerdings zu 'externen' TK sagen möchte: Ich bin überzeugt, dass zwischen T., B. und mir diese Art der Kommunikation klappt (vor allem wenn ich nicht im Stress bin), weil wir uns a) sehr gut kennen und b) denke ich, ziemlich eng miteinander verbunden sind.

Besonders wenn ich 1 - 2 Tage auf Training weg bin, oder mal 2 Wochen in Indien könnte ich Dir per Ferndiagnose genau sagen, was meine Hunde grade tun (erstaunlicherweise aber nicht, wenn B. mal wieder einen großen Blödsinn macht). Ich sehe sie sozusagen vor meinem inneren Auge.

Ich hab halt einfach meine Zweifel, dass Wildfremde, möglicherweise 'Selbstberufene' das können bzw. die Nachrichten meiner Tiere richtig interpretieren. Das Problem mit externen ist sicher, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wenn jemand Bücher liest und Kurse macht hilft das sicherlich und - wie Du richtig schreibst - sind bestimmte Entspannungstechniken hilfreich, die Nachrichten unserer Fellnasen aufzunehmen. Mein Problem mit einem TK wäre, dass ich - je nachdem was die Nachricht ist - ja kaum überprüfen kann, ob die Nachricht stimmt."

Trotzdem kann man vielleicht von "externen" doch noch was lernen und wenn die nicht einseitig sind, wie in den folgenden Sätzen beschrieben, bringt auch ein solcher Kontakt noch etwas:

"... Wir haben hier in der Gegend jemanden, die sich selbst als "Medium" bezeichnet und auch mit Bachblüten arbeitet. Ich war mit T. einige Male bei ihr und sie hat mir gute Denkanstösse gegeben, was sie bei T. sieht. Vielleicht ist ein Besuch beim TK einfach auch hilfreich, mal einen anderen Blickwinkel zu sehen. Aber wie gesagt: hier einen echten TK zu finden ist vermutlich das Problem."

Auch eine wichtige Erkenntnis:

"Jeder Mensch besitzt telepathische Fähigkeiten, so die Erkenntnis in der Diskussion und jeder kann sie anwenden. Ein klassisches Beispiel hierfür ist, wenn wir an jemanden denken, den wir gleich anrufen wollen, das Telefon klingelt und wir wissen genau, diese Person ist am anderen Ende der Leitung."

Bei mir klappt das mit dem Telefon einfacher, ich habe einen so genannten "Call-Monitor", und der zeigt an, wer anruft. Die Verblüffung ist die gleiche, wenn ich jemanden mit Namen anrede.

Aber zum Trost meint eine Andere:

"Telepathie kann man wieder lernen, dazu gibt es verschiedene Methoden. Yoga oder Autogenes Training um sich innerlich leer zumachen sind nur zwei Wege. 

Das 'sich leeren' ist sehr wichtig, weil man sonst die vom Tier empfangenen Bilder und Empfindungen mit eigenen Gefühlen und Interpretationen vermischt und dadurch die Aussage verfälscht."

Oder eine andere Interpretation:

"... ähm ... aber das genau ist Esoterik (unter anderem) - Dinge vor seinen inneren Augen sehen. Was für Konzentrationshilfen man dazu benutzt (Karten, Kugeln, Pendeln, Tierfotos, etc.) spielt eigentlich keine Rolle. Ich hab auf einer Hunde-Ausstellung mal Karten für Hunde gelegt - das funktioniert ganz genau so. Es ist nur insofern schwieriger, als man nur wenig Möglichkeiten hat, sich selbst zu überprüfen. Und es wirkt halt ein wenig "verrückter", als wenn ich sage, ich kann mit dem Hund reden. Im Grunde genommen ist es aber genau das gleiche."

So ganz richtig scheine ich mit meiner Meinung nicht zu liegen, wenn ich vermute, es gäbe noch nicht sehr viele Tierkommunikatoren, denn, meint eine der Teilnehmerinnen:

"... Was mich an der ganzen Sache stört ist, dass Tierkommunikation heutzutage zu einem richtigen 'Boom' ausartet. Kreti und Pleti fühlt sich zum Tierkommunikator berufen, macht schnell 1 - 2 Seminare mit und glaubt dann gleich erfahren genug zu sein selber andere Leute auszubilden und auch mit Tierkommunikation schnell viel Geld machen zu können. 

Last but not least: Das Kommunizieren mit dem Tier ist sehr hilfreich im gegenseitigen Verständnis, ersetzt aber keineswegs die tägliche Arbeit mit dem Tier und dessen Erziehung."

Umstritten ist anscheinend, ob TK über ein Foto funktionieren kann. Im Sinne der Anbieter muss es funktionieren, denn sonst fällt eine Einnahmequelle weg, die das schnelle Geld bringt. Eine Zweiflerin formuliert es so:

"... Man kann sicher darüber diskutieren, ob es diese Fähigkeiten gibt oder nicht. Ich frage mich bei den Ausführungen nur, wie es denn sein kann/soll, dass sich jemand, der meint, mit Tieren kommunizieren zu können, anhand eines Fotos (!) mit dem Tier in Verbindung setzt?

... Könnte schon daran glauben, wenn ich das Tier/den Menschen kenne und eine gefühlsmäßige Bindung zu ihm habe … Aber wenn mich jemand nicht kennt, glaube ich nicht, dass mein Bewußtsein bereit wäre, innere Gedanken/Gefühle weiterzugeben ... Und dann auch noch nur so über ein Foto???? Woher sollen die Gedanken/"telepathischen Wellen" wissen, wohin sie sollen?"

Und eine Andere beschreibt es so:

"... Telepathie kennt keine Grenzen, - denn die Gedanken sind FREI! Oftmals werden Tierkommunikationen auch via Telefon gemacht. Das heisst, der TK spricht am Telefon mit dem Besitzer und dem Tier und übersetzt direkt Fotos dient eigentlich bloss als Stütze zur besseren Konzentration. Damit der TK sich den Hund besser vorstellen und " anpeilen " kann, wenn ich das so lapidar ausdrücken darf. 

Wenn ihr ein Foto von einer Euch bekannten oder von Euch geliebten Person anschaut, dann kommen bei Euch unweigerlich Gefühle auf. Wenn ihr dann an die Person denkt, seht ihr ja auch ihr Bild vor Euerem " inneren Auge " und das Gefühl für diese Person geht mit dem Bild gleich mit. Ich kanns nur so erklären."

Richtig übel wird es dann, wenn wie schon beschrieben, ein so genanntes Medium neben TK auch noch glaubt deuten zu müssen, was die vorgestellten Tiere in einem früheren Leben waren. Auch dazu eine Beschreibung:

"... B. war früher - lt. Info von dem Medium in unserer Gegend - ein Pferd und wurde sehr schlecht behandelt, drum wollte er es in diesem Leben 'in einer anderen Tiergestalt' versuchen. Naja, er läuft tatsächlich super gerne. Ich vermute allerdings eher, dass bei meinem Herdi ein wenig Dalmatiner mit drin ist (Benny hat zu viele Tupfen).

... Zu T. hatte mir die Dame gesagt, dass sie früher eine indische Prinzessin war - bei T. Verhalten würde ich das auch ganz ohne telepatische Kräfte vermuten. Allerdings kenne ich auch unsere Erziehungsfehler, und das relativiert die Sache dann auch schon wieder. Tatsächlich glaube ich selbst - ohne Medium - dass T. eine sehr alte Seele ist."

Und wenn man dann auch noch über solchen Blödsinn lachen kann, den dieses Medium anscheinend von sich gegeben hat, dann lässt man in Zukunft vielleicht die Finger davon. Eine schon eher in die Spalte Realsatire passende Äußerung einer Hundebesitzerin soll natürlich nicht vorenthalten werden. Sie schreibt:

"... K., deren Ohrenentzündung davon kommen soll, weil sie in ihrem Vorleben als Junge vom damaligen Lehrer immer am Ohr gezogen wurde, das dann sogar abgerissen sein soll. Heute noch soll die Seele des Jungen nun im Körper von K. auf der Suche nach diesem Lehrer sein, um Rache zu üben ... Ist doch ein guter Anfang für eine Märchenstunde? Oder tut man der TK damit unrecht? Mag jeder glauben, was er mag ... Mir ist es jedenfalls zu unglaubwürdig."

Sicher gibt es derartige Beispiele genug, aber das hält einen echten "Fan" natürlich nicht ab, auch weiterhin an TK und die Randerscheinungen zu diesem Thema zu glauben. So meint B.:

"... ohja, bitte erzähle von der TK ... ich freu mich immer auf positive Berichte von anderen Menschen, die hinterher genauso begeistert und überzeugt davon waren, wie ich. Bei meinen Tieren gab es einige Verhaltensweisen, die auf vergangene (negative) Erlebnisse schließen ließen und nach der TK war ich einiges schlauer und kann nun noch gezielter daran arbeiten und besser auf die Hunde eingehen. Selbst mein Mann, der Skeptiker und Zweifler, war nach der zweiten Sitzung zu der ich ihn mitgenommen hatte, überzeugt und völlig baff... ich habe ihn selten sprachlos erlebt, danach war er es... ;-)"

Und eine andere "Gläubige meinte:

"... Ich habe eine sehr gute TK in meiner Umgebung, die mit all meinen Tieren die Kommunikation gemacht hat und damit mein Mann es auch ernst nimmt und "glaubt" habe ich ihn mitgenommen. Nach der Sitzung waren alle Zweifel verflogen und die Informationen und Ergebnisse waren so real das es teilweise schon beängstigend war.

Und Ergebnisse waren sofort sichtbar: Mein vor der TK durch einen Zwischenfall mit einem Besucher sehr aufgeregter und gestresster Kuvasz, der noch einen Abend vor der TK seit langem wieder jedes vorbeifahrende Auto verbellt hat und kurz vorm Überquellen stand, war ab dem Zeitpunkt des Gespräches die Ruhe selbst, ausgeglichen, fröhlich, ruhig ... Ein Nachtest ergab das er wieder "im Lot" war."

Interpretieren kann man viel und natürlich auch rein interpretieren und für alles findet man eine Begründung wie diese:

"... vielleicht ist das auch wieder ein blödes Beispiel, - krass aber effektiv: Wenn ich Dir sage, du sollst NICHT an einen rosa Elefanten denken, dann hast du bereits den rosa Elefanten vor deinem Auge.

Wenn ich dir sage, mein Kuvasz hat das Vorderbein gebrochen. Dann weisst du, ein weisser Hund hat das Vorderbein gebrochen, wenn du Mitgefühl hast, dann tut er dir leid, du siehst ihn mit dem Gipsverband vor Dir."

Viele der Tiere, mit denen der Versuch unternommen wurde, sie in "Gespräche" zu verwickeln, sehen den Sinn der Veranstaltung nicht so recht ein, oder sie haben vielleicht auch nichts zu sagen. Das hört sich dann in der Analyse so an:

"... Es gibt viele Tiere, die am Anfang recht erschrecken, dass da plötzlich jemand mit ihnen telepathisch kommuniziert. Es gibt welche, die machen gleich mit, andere sind misstrauisch. Mein Kuvaszrüde M. 'redet' auch nicht mit jedem. Er will erst gefragt werden und ist dann auch je nach dem, eher 'wortkarg':"

Oder auch so:

"... Aber für diese Frau war K. absolut unbekannt, und ich glaube (ehrlich gesagt) auch nicht, dass K. mit ihr bereitwillig 'gesprochen' hätte - wir haben über ein Jahr gebraucht, um K. Vertrauen zu gewinnen ... Und ich war auch höflich zu ihr."

Natürlich gibt es zum Thema TK unterdessen auch eine ganze Reihe Literatur. Auf diese Bücher will ich aber lieber nicht eingehen. Denn ich werde sie bestimmt nicht lesen oder gar kaufen und dafür auch noch direkte oder indirekte Werbung zu machen, wäre dann doch des Guten zuviel.

Bliebe neben den Kosten noch die Frage, warum TK, und auch dazu hatte G. aus München eine Antwort. Die allerdings ist schon ein Stück weiter, denn zusammen mit einer Gleichgesinnten legt sie auch noch Karten für Tiere und scheint allen Möglichkeiten der Kommunikation nicht abgeneigt zu sein. Sie schreibt:

"... Auf der Ausstellung (wo wir die Karten für die Hunde legten) kam ein Ehepaar und wollte wissen, warum ihr Hund plötzlich nicht mehr alleine zu hause bleiben wollte. War nie ein Problem gewesen, tauchte ganz plötzlich auf, ohne dass den Haltern dafür ein Grund ersichtlich war. Konnte es auch nicht, weil es durch ein Ereignis ausgelöst worden war, während der Hund allein zu hause war. In dem Fall war es so, dass der Hund sich massiv durch ungewohnte laute Umzugsgeräusche im Haus erschreckt hatte. Von dem Umzug, bei dem die Möbel durch die Fenster abgelassen wurden, wiederum wussten die Halter, sie hatten es nur niemals in Verbindung mit dem Verhalten ihres Hundes gebracht. 

Egal, wie du so etwas dann therapierst, ob nun durch Verhaltenstraining, Erziehungsmaßnahmen, Bachblüten oder was auch immer - der Ansatz ist dann eben nicht mehr das bloße Alleinebleiben, sondern Angst vor Geräuschen. Also nicht Alleinebleiben-Training, sondern Geräusche-Training. Und genau das führte dann auch zur Lösung des Problems." 

Warum TK von einer anscheinend zunehmenden Anzahl von Tierbesitzern in Anspruch genommen wird, erklärt sich aus den folgenden Zeilen:

"... Tierkommunikation war und ist für mich ohnehin nichts anderes, als ein ZUSÄTZLICHES Kommunikationsmittel. Nachdem sich gezeigt hat, dass es für meinen Hund vieles erleichtert, bemühe ich mich eben darum, 'diese Sprache' auch zu lernen. 

Liebe zum Tier allein sorgt sicher nicht immer dafür, dass es einem Tier gut geht. Man muss es auch verstehen können und das ist nicht immer und für jeden so einfach. Gelegentlich ist unsere Liebe auch etwas zu "menschlich" und wird schon allein von daher durchaus nicht immer dem Tier so 100%ig gerecht."

Für mich liegen die Probleme dieser Tierhalter woanders und auf die Schnelle einen Rat gegeben, könnte der lauten, sich mal umschauen in Spielwarengeschäften. Dort bekommt man immer noch die wunderschönen Stofftiere der Firma Steiff. Wem die nicht exklusiv genug sind, wir haben schon auf Antikmärkten sehr schöne und auch noch alte Tierfiguren aus Keramik oder Porzellan gesehen. Die stellen was dar und sind garantiert unproblematisch.

Die Kosten

Auf verschiedenen Seiten habe ich mich mal umgesehen, was Seminare, persönliche Beratungen und auch tel. Kontaktaufnahmen über ein Bild kosten. Es ist erstaunlich, wie einfach man Geld verdienen kann. Getreu dem Motto, es stehen jeden Tag genug Dumme auf, man muss sie nur finden, veröffentlichte B. auf dieser Mailingliste die folgende Werbung:

"... Ich organisiere zwei Seminare Tierkommunikation bei Bonn. Termine: (habe ich gelöscht) Referentin: (vorsichtshalber auch gelöscht) Kosten 195 Euro Veranstaltungsort: Bornheim bei Bonn"

Oder ein anderes Beispiel:

Grundkurs Tierkommunikation

Wie der Mensch ohne Worte klare, eindeutige Informationen mit seinem Tiergefährten, mit allen Tieren, auch mit denen in der freien Natur, austauschen kann. Missverständnissen wird vorgebeugt oder sie werden aufgedeckt, das Miteinander wird erleichtert. Eine Bereicherung für Mensch und Tier.

Brigitte P.- H., Tierkommunikatorin

Kosten: 160 Euro

Die gleiche Tierkommunikatorin bot an:

Eintägiger Grundkurs Einführung in die Tierkommunikation

Wie der Mensch ohne Worte klare, eindeutige Informationen mit seinem Tiergefährten, mit allen Tieren, auch mit denen in der freien Natur, austauschen kann.

Sa 11.00 - 18.00 Uhr   Kosten: 80 Euro

Gut verdient muss eine derartige Quelle ja nicht versiegen, und daher:

Aufbaukurs Tierkommunikation

Einige Ziele des Kurses sind es, den Blockaden auf die Spur kommen, zu lernen mit ihnen umzugehen, Vertrauen zu gewinnen in unsere Fähigkeit, mit Tieren zu reden und die Technik zu verfeinern.

Sa 11.00 - 18.00 Uhr und So 10.00 -17.00 Uhr  Kosten: 210 Euro

Ein anderes 2-Tage Seminar: Kosten: 160 Euro

Und wer dann noch nicht genug hat, geht eben zum Üben, z. B.:

Übungstreffen für Kursteilnehmer/Innen 

Wir entspannen gemeinsam, klären Fragen und üben, üben, üben.

Sa 14.00 -18.00 Uhr Kosten:  20 Euro

Nachsatz

Wann endlich lernen die vielen unseligen Hundehalter endlich, dass ein Hund ein ganz normales Lebewesen mit ganz normalen Bedürfnissen ist, das bei eventuell auftretenden Problemen so etwas wie eine "Schule" braucht, aber auf keinen Fall einen solchen Blödsinn wie Tierkommunikation oder eine Hundeflüsterin namens Christiane Rohn, die mit Seminaren, die jeder Beschreibung spotten, den Besitzern das Geld aus der Tasche zieht und den Hunden schadet?

Denn all diese "Hundeschulen", Beflüsterungen, oder Seminare sind nichts anderes, als eine Geldquelle, die sich einige zunutze machen, um die Ahnungslosen und "Doofen" auszunutzen. Aber gefragt sind eben auch diejenigen, die für derartiges auch noch Geld ausgeben und das nicht zuwenig.

Hartmut Deckert


Zu diesem Artikel bekamen wir folgende Leserbriefe: