Ein Schalk, der böses dabei denkt ...
Dienstag, 28. Februar 2006, Faschingsdienstag und auch im "Ländle" tobt der Bär in allen Hochburgen und den Zeitungen. Letztere gefüllt mit Narren aller Art, sei es beim Narrensprung oder "Bach na fahre". Denn allgemeinen Vorurteilen zum Trotz ist auch Baden-Württemberg eine richtige Fasnet-, Faschings- oder Karnevalshochburg.
Doch auch hier gibt es das berühmte kleine gallische Dorf, oder die berühmte Ausnahme im Blätterwald. So setzt die Stuttgarter Zeitung einen Höhepunkt in ihrer "Fasnet-Ausgabe" und titelt :
"Kampf unter Tierschützern setzt der Hundeflüsterin zu".
Autor dieses Artikels, der inzwischen in Rente gegangene "vor Ort"-Journalist Martin Geier.
Seither denke ich gelegentlich darüber nach, ob der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Walter, nicht doch recht hat, wenn er fordert, älteren Arbeitnehmern weniger an Entgeld zu bezahlen, obwohl er diese Äußerung ebenfalls in der Faschingszeit von sich gab.
Trotz angeblich jahrelanger Berufserfahrung des Autors habe ich selten einen derartigen Artikel gelesen. Denn der strotzt vor Fehlern, ist beleidigend und so einseitig recherchiert, dass man durchaus - wie die Mitarbeiterin der Sektenberatung einer der beiden Landeskirchen - in einem anderen Zusammenhang vermuten kann, in Oberschwaben gibt es genug "Seltsame" und das scheint am Klima und der Gegend zu liegen.
Nach einem donnernden "Narri Narro" wäre die Frage zu beantworten um was es eigentlich in diesem Artikel geht.
"Weiß der Geier? Nein, der Geier weiß nicht!", schreibt eine Leserbriefschreiberin und meint die von Geier geschilderten Vorkommnisse rund um den Argenhof und seine Betreiberin Christiane Rohn.
Der Autor versucht seiner Leserschaft zu vermitteln, rund um diesen "Gnadenhof" tobt ein erbitterter Krieg. Auf der einen Seite neidische und missgünstige Tierschützer aus der Umgegend, die diesen "Kampf aus Konkurrenzdenken" entfacht haben und auf der anderen Seite eine "kompetente" und "begnadete Hundelehrerin", die um das Überleben ihres Lebenswerkes kämpft. Zwischen den Parteien das wieder munter fließende, glucksende und plätschernde Flüsschen Arge.
Vergessen ist dabei, dass es sich keineswegs um das "Lebenswerk" einer "Hundeflüsterin handelt, sondern dass es dabei um einen gemeinnützigen Verein geht, dessen 1. Vorsitzende Christiane Rohn ist, und der für die Finanzierung zuständig ist, also Spenden sammelt und vor dem Finanzamt gerade steht. Geradesteht für alles, auch für das, was von diesen angeblich neidischen und missgünstigen Tierschützern in ihrer "Kampfschrift" bemängelt wird. Und das ist eine ganze Menge.
So lauten die Vorwürfe, Chr. Rohn kaufe Tiere und gebe diese als arme und gerettete Kreaturen aus, züchte selber angebliche "Wolfshybriden", halte in den Außenzwinger auf ihrem Hof Hunde unter nicht artgerechten Bedingungen und verheimliche die Haltung von ca. 50 - 60 Hunden in der Reithalle des Hofes, wozu sie allen Grund habe, denn die Bedingungen in der Halle sind laut Aussage von Zeugen alles andere als artgerecht. Die Vorwürfe ließen sich beliebig fortsetzen und sind Gegenstand dreier Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg.
Von all dem will Geier nichts bemerkt haben und singt das hohe Lied auf die "Heilige der Tiere" (O-Ton einer Verehrerin in SWR). Über den Ausgang der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden wir gesondert berichten, denn obwohl Geier meinte, das Verfahren komme noch im Februar zu einem Abschluss, melden andere Quellen, die Staatsanwaltschaft wolle in der Woche zwischen dem 6. und dem 10. März einen Bericht vorlegen und auch das war eine Ente.
Nicht schwer zu erraten, auch ich gehöre unterdessen zu den "Neidern" und "kämpfe missgünstig" gegen den Verein "Lebenswürde für Tiere" und obwohl ich nun wahrlich nicht in der Umgegend wohne, fühle ich mich durch diesen Artikel angegriffen.
Deswegen schrieb ich einen offenen Brief an den Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung und der wird hier veröffentlicht:
Offener Brief
Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung
Peter Christ
Grüß Gott Herr Christ,
am 28. Februar erschien in der Stuttgarter Zeitung ein Artikel Ihres "Mitarbeiters" Martin Geier mit dem Titel:
Kampf unter Tierschützern setzt der Hundeflüsterin zu
Davon einmal abgesehen - das wäre dann nämlich die persönliche Angelegenheit des Autors - dass dieser Artikel Hofberichterstattung in reinster Form ist, strotzt er nur so von falschen Angaben.
Frau Rohn hält auf diesem "Gnadenhof" Wölfe, behauptet Geier und damit liegt er meilenweit daneben, denn in ganz Oberschwaben heult mit großer Wahrscheinlichkeit kein einziger Lupus caninus, es sei denn vom Tonband. Die Ihrem hochgeschätzten Mitarbeiter als Wölfe verkauften Tiere sind eine Mischung aus Hunden und von Frau Rohn selber gezüchtet, d.h., diese "Wölfe" erblickten bei ihr das Licht der Welt. Und das war kein Versehen, sondern der Wurf geschah mit voller Absicht.
Gerade durch die Berichterstattung der letzten Jahre über die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland sollte es sich auch bis zum letzten "Provinzreporter" im Allgäu herumgesprochen haben, dass diese Tiere unter Artenschutz stehen. Wer derart geschützte Tiere halten will, bedarf einer sehr restriktiv vergebenen Genehmigung.
Nicht minder rührend die Geschichte mit den Arabern, edel gerettet auf dem Weg in die italienische Salamiverarbeitung. Auch ein rechter Blödsinn, sagt eine ehemalige Mitarbeiterin, denn sie sei dabei gewesen, als Christiane Rohn die "armen Pferde" bei einem Züchter kaufte.
Jeder blamiert sich selbst so gut er kann, könnte man bis hierhin sagen und das tun, was ich getan habe, den Artikel als lächerlich bezeichnen und andere Hundehalter fragen, ob sie diesen "Mist" auch schon gelesen haben. Sie hatten übrigens!
Dann allerdings fand ich den weiteren Teil dieses Machwerkes nicht mehr so dolle. Denn Ihr Autor verwechselt journalistische Sorgfalt und ausgewogene Recherche mit persönlicher Diffamierung und beleidigenden Angriffen.
Verwechselt deshalb, weil er nicht über andere Menschen etwas berichten kann, ohne deren Standpunkt zu hinterfragen. Denn Geier behauptet, "konkurrierende Tierschützer" missgönnten der "begnadeten Hundelehrerin" deren Erfolge und ähnliche Lobhudeleien.
Zur Richtigstellung sei daher geschrieben, dass zumindest ich kein "konkurrierender Tierschützer" bin, sondern ich setze mich zusammen mit anderen für eine artgerechte Haltung in Einrichtungen wie die des Gnadenhofes ein. Dazu stehe ich mit niemanden in Konkurrenz.
Neid oder Missgunst uns zu unterstellen, ist eine reichliche Unverschämtheit. Wenn man aber schon etwas derartiges berichtet, wäre es eine Selbstverständlichkeit, die Gegenseite zu hören.
Konkret, hätte Geier geschrieben, nach seiner Meinung sei Neid und Missgunst ein Motiv, hätte ich das zähneknirschend akzeptieren müssen, denn es handelt sich um eine Meinungsäußerung. Aber Geier stellt eine Tatsachenbehauptung in den Raum und da sollte man wie geschrieben, vorher die Gegenseite anhören oder ihr Gelegenheit geben, sich zu derartig schweren Vorwürfen zu äußern.
Sicher werden Sie daher nicht verwundert sein, wenn ich mich von Ihrem Mitarbeiter angegriffen, beleidigt und verleumdet fühle. Erschwerend kommt hinzu, dass ich eine Privatperson bin. Und für die gilt ein besonderer Persönlichkeitsschutz.
Und eine weitere Passage dieses Artikels stört oder ärgert gewaltig. Denn wir sind auch keine Kämpfer und kämpfen gegen niemand. Und schon gar nicht lassen wir uns von einem Journalisten als "erklärte Feinde" bezeichnen. Daher verbitte ich mir auch die Behauptung, ich sei ein was weiß ich nicht alles Kämpfer.
Zusammen mit einer anderen Hundebesitzerin betreibe ich im Internet eine "Hundezeitung". Würden wir unsere Leserschaft mit derartigen "Informationen füttern", würde diese uns völlig zu recht in der Luft zerreißen.
Meinen gesamten Unmut habe ich sowohl beim "Chef vom Dienst", Heinz W. Ruess als auch beim zuständigen Ressortleiter Ihrer Zeitung abgeladen. Gleichzeitig war ich beiden Herren gegenüber der Meinung, dass es guter Stil und journalistische Sitte wäre, alle dazu eingehenden Leserbriefe zu drucken. Heute, 6. März 2006, ist noch kein einziger erschienen und mindestens Ihr "Chef vom Dienst" spricht unterdessen von einer Kampagne im Internet, so dass ich mir in etwa ausrechnen kann, was erscheint und was nicht. Wir hingegen nehmen uns das Recht heraus, uns gegen derartige Vorwürfe zu wehren und uns untereinander auszutauschen. Daher verbitten wir uns auch derartige Unterstellungen.
An den zuständigen Ressortleiter Thoma Breining stellte ich die Frage, ob es seiner Meinung nach nicht angebracht wäre, die Geschichte richtig zu stellen. Zumal mich auch das Erscheinungsdatum etwas verwundert hat. Chef nicht da, Faschingsdienstag ziemlich saure Gurkenzeit - schließlich kann man ja nicht das ganze Blatt mit lauter Narren füllen - und dann kommt dieser Artikel.
Salopp ausgedrückt machte Herr Breining auf mich einen wenig begeisterten Eindruck, vergleichbar mit dem Interesse einer Schlaftablette an einer Techno-Party. Einziges Zugeständnis, sollte die Staatsanwaltschaft Ravensburg neue Erkenntnisse liefern, würde man evtl. berichten. Im übrigen habe ich Aug./Sept. 2005 mit Herrn Breining genau über dieses Thema schon mal aus einer anderen Sicht gesprochen, denn damals glaubte ich noch an den Gnadenhof. Seine damalige Antwort, das sei kein Thema für die Stuttgarter Zeitung. Wurde es aber dank einem Martin Geier und dann in dieser Form.
Obwohl ich der Meinung bin, dass allein aufgrund dieser Verdrehungen und persönlichen Angriffe von mir eine Gegendarstellung verlangt werden kann, verzichte ich auf so etwas, denn nach meiner Erfahrung beachtet das die Leserschaft nicht.
Allerdings erwarte ich eine öffentliche Entschuldigung.
Sollte diese von Ihrer Zeitung verweigert werden, nehme ich mir das Recht, mich an den deutschen Presserat zu wenden.
Zur Zeit bin ich Abonnement Ihrer Zeitung und das seit Jahren. Von Ihrer Antwort mache ich es abhängig, ob ich in Zukunft eine andere Tageszeitung lese. Denn Sie werden sicher Verständnis dafür haben, dass ich nicht noch mit meinem Geld unterstütze, dass man mich und andere angreift und verleumdet und im übrigen Artikel veröffentlicht, die man nicht mehr ernst nehmen kann.
Wenigstens in einem Punkt hat Ihr Mitarbeiter ziemlich recht: Nicht fast monatlich, sondern sogar täglich taucht in einem mir nicht bekannten Zeitraum die Polizei auf dem Gnadenhof auf. Denn der Freund der Betreiberin ist der Leiter der Ravensburger Diensthundestaffel und Polizeihauptkommissar. Das und sein nicht besonders korrektes Verhalten wäre dann allerdings eine andere Geschichte.
Und lassen Sie mich zum Schluss noch etwas zu Neid, Missgunst und Kampf schreiben. Bis zum 25. Dezember 2005 war ich 2. Vorsitzender des Trägervereines dieses "Gnadenhofes" und seit Januar 2005 Mitglied im Verein. Während dieser Zeit habe ich mich für den Hof und seine Tiere eingesetzt."
Da unterdessen die Stuttgarter Zeitung wider Erwarten zwei Leserbriefe veröffentlich hat, nämlich den von Stephan Steiner und von mir, ist mir mein letzter Satz wichtig, der lautet:
"Mir ist zum Schluss noch eines wichtig. Nachdem seit Jahren die Veterinärbehörde den Gnadenhof angeblich kontrolliert und überwacht hat, frage ich mich schon, warum es eines Anstoßes von angeblich "neidischen und missgünstigen Tierschützern" bedurfte. Hätte die Behörde sich nicht von Argumenten blenden lassen, die eben nicht zutreffen und statt dessen der Betreiberin des Hofes auch nur annähernd die Auflagen gemacht, die jedes Tierheim erfüllen muss, wäre es soweit nicht gekommen."
Wenige Tage vor meinem offenen Brief an den Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung schrieb ich an den Leiter der Veterinärbehörde in Ravensburg. Aus diesem Brief einige Ausschnitte, denn meine Fragen beleuchten sicher etwas die Problematik, warum es zu diesen Zuständen auf dem Argenhof kommen konnte:
"Wie ich aus dem Solidarkreis "Pro Gnadenhof Rohn" erfahren habe, wird von Seiten der Veterinärbehörde keinerlei Beanstandungen auf dem von Christiane Rohn betriebenen "Gnadenhof" des Vereines "Lebenswürde für Tiere" festgestellt werden. Die Anwältin von Rohn nannte den Abschlußbericht der Amtstierärzte "glanzvoll". Dies verwundert mich doch sehr und darauf möchte ich anschließend noch eingehen.
... Als ehemaliger 2. Vorsitzender des Vereines "Lebenswürde für Tiere" e.V. hätte ich einige Fragen an Sie und bitte Sie um Beantwortung.
Hinter dem Verwaltungsgebäude steht eine ganze Reihe Fertigzwinger mit dem Maßen 2 x 3 Meter. In diesen Zwinger werden nebst anderen Hunden seit Ostern 2004 Hirtenhunde gehalten. Am 30. Dezember 2005 wurden 2 dieser Hirtenhunde abgeholt, einer in 2005 angeblich vermittelt und einer noch etwas früher von einem Tierheim in Norddeutschland abgeholt, aus dem er ursprünglich stammte. Aber einer der Hunde ist immer noch auf den Gnadenhof, der unterdessen von Kritikern "Gnadenloshof" genannt wird.
Bei diesem einen Hund handelt es sich um einen centralasiatischen Owtscharka namens Baghera. Von diesem Hund besitze ich Bilder, die ihn genau in diesem nicht zulässigen Zwinger zeigen. Auf einem dieser Bilder steht in dem Zwinger noch ein altes Sofa, so dass die Grundfläche noch mal verringert ist.
Meine Fragen an Sie:
Wie erklären Sie, dass Hunde dieser Größe und dieses Gewichtes über einen solch langen Zeitraum, ab Ostern 2004, in diesen nicht zulässigen Zwingern gehalten wurden?
Mindestens einer dieser Hunde hatte in diesem Minizwinger noch einen 2. Hund mit drin, der zwar wesentlich kleiner ist, aber damit die zulässige Zwingerfläche lt. Tierschutzgesetz (Haltung von Hunden in Zwingern) auf mind. 12 qm erhöhte ...
... Im übrigen möchte ich Sie darauf hinweisen, dass die gesamte deutsche und ausländische Fachliteratur darauf hinweist, dass Centralasiaten oder andere Hirtenhunde nicht in derartigen Zwingern gehalten werden können und dürfen ...
... Vor allem brauchen derartige Rassen einen Auslauf ohne Leine. Per Aussage kann nachgewiesen werden, dass mindestens die Hirtenhunde nicht ohne Leine ausgeführt wurden.
Sind Sie darüber informiert, ... dass sogar Jugendliche (Schülerin mal 15, mal 17 Jahre alt) als Gassigeher für diese Hunde herhalten mussten? Das wäre schon alleine deswegen sträflicher Leichtsinn, weil diese Rassen eine höheres Körpergewicht als Kinder oder Jugendliche in diesem Alter haben ...
... Sind Sie darüber informiert, dass weder der Verein noch Christiane Rohn über genügend fachlich geschultes Personal verfügt, um diesen Hirtenhunden gerecht zu werden? Denn diese kamen aus einer Haltung, die eine sorgfältige und fachlich fundierte Resozialisierung nötig macht.
Auf dem Gelände des Argenhofes befinden sich lt. Stuttgarter Zeitung, Ausgabe 28. Februar 2006, ein Rudel Wölfe.
Sind Sie darüber informiert, dass es sich tatsächlich um Wölfe handelt? Wenn das der Fall ist, wer hat eine Genehmigung zum Halten von Wildtieren erteilt? Wenn ja, wer hat auf dem Argenhof dazu eine spezielle Ausbildung oder einen Sachkundenachweis? Wenn ja, welche Behörde hat diesen nach welchen Prüfungen erteilt? Wer hat überprüft, ob bei der Haltung von Wölfen alle Sicherheitsmaßnahmen zum Schutze der Mitarbeiter und der Bevölkerung eingehalten werden.
Falls es sich bei den angeblichen Wölfen aber um Wolfshybriden handelt, wie Frau Rohn behauptet, stellen sich die gleichen Fragen.
Haben Sie bei einem Ihrer Besuche oder Kontrollen auf dem Argenhof den Zwinger dieses Rudels kontrolliert? Sind Sie der Meinung, dass dieses jämmerliche und viel zu kleine Gehege für eine derart große Gruppe ausreicht? Wenn ja, können Sie mir bitte einen Nachweis dazu im deutschen Tierschutzgesetz nennen?
Vor dem Haupt- und Wohngebäude des Argenhofes ist der reichlich misslungenen Versuch zu bewundern, eine artgerechte Unterbringung für einen Berberaffen zu schaffen.
Sind Sie über die Mindestanforderungen informiert, die bei der Haltung von Affen vom zuständigen Fachverband aufgestellt worden sind? Wer vom gesamten Personal incl. Frau Rohn hat eine Genehmigung zum Halten eines Berberaffen? Wenn eine solche vorhanden, wer hat diese ausgestellt?
Wurde die Unterbringung der Äffin von Ihnen kontrolliert? Wenn ja, empfinden Sie die Haltung erst monatelang in einem Vogelkäfig und anschließend seit ca. Juli 2005 in diesem Käfig als artgerecht?
Sind Sie über die Herkunft dieser Äffin informiert? Wissen Sie, dass die auf Affen spezialisierte Organisation "Affen in Not" die Äffin übernommen hätte, Frau Rohn dieser aber zuvorkam, obwohl Affen in Not einen Platz zugesagt hatte?
Übrigens erzählt Frau Rohn wie diese Äffin zu ihr kam, in einer Tränen erzeugenden Version, die nur einen Nachteil hat, sie stimmt hinten und vorne nicht. Woher dieses Tier wirklich stammt, kann von mir nachgewiesen werden. Einen entsprechenden Artikel stelle ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ebenso können Zeugen genannt werden, die die Vermittlung eingeleitet haben und das Tier auf den Argenhof begleiteten.
Ein wichtiger Kritikpunkt an der Tierhaltung auf dem Argenhof ist die berühmt berüchtigte "Reithalle".
Trifft es zu, dass Sie diese Halle vor der Hausdurchsuchung nie betreten haben? Weiter möchte ich fragen, ob von der Betreiberin des Gnadenhofes der Zutritt sogar verweigert wurde? Wie wollen Sie beurteilen können, ob die Hundehaltung in der Halle tierschutzgerecht ist, wenn Sie über die tatsächlichen Verhältnisse in der Halle nur vom Hörensagen wissen?
Laut dem Tierschutzgesetz muss ein Hund in einer Zwingerhaltung freie Sicht nach draußen haben. Wurde von Ihnen überprüft, ob diese freie Sicht vorhanden ist? Wenn nein, warum haben Sie einer Haltung von Hunden in der Halle zugestimmt?
In dieser Halle gibt es ca. 50 Zwinger der Maße 2 x 3 Meter, drei Seiten geschlossen, nach einer Seite freie Sicht aus diesem. Die darin einsitzenden Hunde sehen aber genau bis zur nächsten Zwingereihe gegenüber (schmaler Gang).
In Ihrer Position müssen Sie doch wissen, dass Reithallen aus Sicherheitsgründen keine Fenster ebenerdig oder knapp über dem Boden haben dürfen. Die Halle des Argenhofes aber entspricht den Sicherheitsstandards für Reithallen ganz sicher in einem Punkt, nämlich der Fenster. Dort gibt es nämlich nur so genannte Oberfenster. Wie ist dann eine freie Sicht nach draußen gewährt? Gibt es also Hunde mit "Giraffenhälsen"?
Haben Sie wenigstens die Halle anlässlich der Hausdurchsuchung betreten? Gerüchte im Internet verneinen selbst dies!
Laut Frau Rohn sind ihre Hunde fast ausnahmslos gefährlich, die anderen Tiere stammen in der Regel aus schlechter Haltung oder aus ominösen Transporten.
Wissen Sie über die Herkunft aller Tiere eigentlich Bescheid? Haben Sie jemals die angebliche Gefährlichkeit dieser Hunde überprüft, oder die Angaben der Frau Rohn einfach übernommen?
Der überwiegende Teil der Hunde ist ungefährlich. So stammen viele Hunde aus Tierheimen und von Tierschutzorganisationen, die wegen Platzmangel Tiere auf den Argenhof verbracht haben. Wenn mehr als eine Handvoll dieser Hunde wirklich gefährlich ist, wobei der Begriff sehr unterschiedlich definiert werden kann, ist die Zahl schon hoch gegriffen.
Sind sie darüber informiert, dass ein nicht unerheblicher Teil der Tiere auf dem Argehof von Frau Rohn "gezüchtet" oder gekauft wurde? Hat Ihre Behörde die angeblichen Herkunftsgeschichten" der "Hundeflüsterin" jemals überprüft? Wenn nein, wie konnten Sie es zulassen, dass eine derartige Menge von Tieren dort "gesammelt" wurde?
Bekommen nicht auch Halter von Tieren Auflagen in Bezug auf die Menge, die Haltung und auch die Entsorgung der Hinterlassenschaften dieser Tiere, wenn es sich um einen privat geführten so genannten "Gnadenhof" oder einen "Privatzoo" einer "Sammlerin" handelt?
Und zum Schluss: Sind sie darüber informiert, dass zahlreiche Tierschutzorganisationen ganz im Sinne der Tiere angeboten haben, diese an geeignete Plätze zu vermitteln? Die einzige Bedingung, die gestellt wurde, ist dass man genügend Zeit bekommt.
Und als letzte Frage: Sind Sie sich überhaupt der Verantwortung bewusst, die Sie tragen, wenn jemals wider Erwarten der Betreiberin des Gnadenhofes ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird? Kommt so etwas zustande, werden die betroffenen Gemeinden oder der Landkreis für all diese Tiere die Verantwortung übernehmen müssen!
Es sei denn, die schon erwähnten Organisationen würden einspringen! ...
... Des weiteren behalte ich mir vor, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Ihre Behörde zu verfassen."
Nach dem Rücktritt der ehemaligen 2. Vorsitzenden des Vereines im Sommer 2005 traten im September des gleichen Jahres zwei weitere Vorstandsmitglieder zurück. Damit war der Verein nach meiner Meinung nicht mehr beschlussfähig.
Diesem Zustand wurde dann im Oktober 2005 endlich Rechnung getragen und auf einer Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt.
Da nach meiner Meinung ein nicht ordnungsgemäß geführter Verein keine Gemeinnützigkeit beanspruchen kann, informierte ich Anfang Januar den für das Ermittlungsverfahren zuständigen Oberstaatsanwalt in Ravensburg. Auszüge aus diesem Schreiben:
"Am 16. Oktober 2005 fand auf dem Argenhof eine Mitgliederversammlung des Vereines "Lebenswürde für Tiere" statt. ...´
Wichtigster Punkt der Tagesordnung war die Neuwahl des Vorstandes, nachdem von Juli bis September 2005 insgesamt 3 Vorstandsmitglieder zurückgetreten waren und teilweise sogar mit einem Hausverbot belegt wurden.
Laut Satzung mussten insgesamt 4 Vorstände gewählt werden. Als 2. Vorsitzender wurde ich gewählt mit einer Gegenstimme."
Wichtig war mir auch, die Staatsanwaltschaft auf die meiner Meinung nach verleumderische Art hinzuweisen, mit der angebliche Anzeiger behandelt wurden, daher schrieb ich:
" ... Bereits kurz nach der Hausdurchsuchung im September sagte mir Frau Rohn, sie habe auf Papieren, die ihr anlässlich dieser Durchsuchung vorgelegt wurden, erkennen können, dass Marianne W. die Anzeige erstattet habe.
Im Dezember - der genaue Termin ist mir nicht bekannt - bekamen Anwältin und Frau Rohn nach deren Bekunden endlich Akteneinsicht. Dadurch erfuhr ich, wer die Anzeige erstattet hatte.
Zu meiner Verwunderung nannte man (Klaus Schumacher) mir die Namen
. und einen dritten Namen, den ich leider vergessen habe und der entweder mit "T" oder "K" anfängt." (Der Name W. war nicht dabei).
Und weil immer wieder behauptet wird, bestimmte Personen hetzten gegen den Gnadenhof alle möglichen Menschen auf, fügte ich hinzu:
" ... Zwischen dem 5. und 10. Januar 2006 wollte ich mir endlich Informationen verschaffen, um mir ein Bild machen zu können, was wirklich in diesem Verein vor sich geht ...
Sehr wichtig ist mir, Ihnen zu schreiben, dass die Kontaktaufnahme ausschließlich von mir ausging, denn unterdessen ist mir zu Ohren gekommen und ich konnte dies auch nachlesen auf der HP des Solidarkreises "Pro Gnadenhof Rohn", es gäbe bestimmte Personen, die versuchten andere gegen den Gnadenhof "aufzuhetzen". Mich wenigstens hat niemand angerufen und aufgehetzt, obwohl ich doch eine nicht ganz unwichtige Funktion hatte und mich mindestens zwei Mitglieder dieser so genannten "Anti-Rohn-Fraktion" durch die Arbeit im Verein kannten."
Da es dem so genannten Solidarkreis auf seiner HP anscheinend wichtiger war, anders Denkende zu verunglimpfen, statt Aufklärung zu betreiben, machte ich die Staatsanwaltschaft auch darauf aufmerksam.
" ... Im Nachhinein finde ich es übrigens ungeheuerlich, wie hier in Form dieser angeblichen Fraktion ein Popanz auf der Internetseite "Pro Gnadenhof Rohn" aufgebaut wurde, den es gar nicht gibt, wenn man die hinlänglich bekannte Definition einer Fraktion beachtet. So wurde mir sehr glaubhaft versichert, wer wen und wer wen nicht kennt. Es kann also von einer Fraktion gar keine Rede sein, sondern es riecht mit einem starken "Geschmäckle" nach Verunglimpfung einiger Personen."
Mein Schlusssatz lautete:
"... Für evtl. Fragen Ihrerseits stehe ich gerne zur Verfügung, allerdings nur unter der Bedingung, dass nicht anschließend mein Name auch in dieser zweifelhaften Internetseite auftaucht."
Gehört habe ich von der Staatsanwaltschaft nie etwas, es wurde noch nicht mal der Eingang meines Schreibens bestätigt.
Alle bisher von uns veröffentlichten kritischen Beiträge über den Argenhof, der sich "Gnadenhof" nennt und von einem Verein namens "Lebenswürde für Tiere" getragen wird, stellen ein Trauerspiel dar. Aber ich möchte betonen, dass wir gerade mal an der Oberfläche gekratzt haben.
Daher werden wir auch weiterhin berichten, wenn wir Informationen bekommen. In einem Hundeforum habe ich unter dem Titel: Arge(n) Märchen, begonnen, gesammelte Informationen zu veröffentlichen.
Wer diese "arge(n) Märchen" haben möchte, kann sie bei der Redaktion anfordern.
Der Veterinärbehörde des Landkreises Ravensburg habe ich über eine Woche Zeit gegeben, sich zu äußern, sie hat es nicht für nötig befunden.
Und auch auf die Antwort der Stuttgarter Zeitung warte ich seit einer Woche. Es wird sicher nicht verwundern, wenn ich mir meinen Teil denke, denn keine Antwort ist auch eine Antwort. Oder sind die betroffenen Herren der Meinung, man müsse die Fragen eines "dummen" Bürgers oder eines zahlenden Lesers nicht voll nehmen?
Hartmut Deckert
Zu diesem Artikel bekamen wir folgende Leserbriefe: