Das 4. Arge(n) Märchen ...

Die so genannte "Halle"

Im Hintergrund die "berühmte" Halle
Foto: Christiane Rohn

Vorwort:

Bei diesem Märchen ist die Phantasie der Leserschaft gefordert, denn es gibt zwar Bilder aus diesem "Hundegefängnis", aber die werde ich nicht veröffentlichen. Denn die so genannte "Haus- und Hofjustitiarin" des "Gnadenhofes Christiane Rohn" Edith S. verklagt alles und jeden, der diese Bilder irgendwo zeigt. Und dazu hat sie reichlich Gründe, zeigen sie doch sehr genau, warum diese Halle in der Vergangenheit derart abgeschirmt wurde.

Seit Wochen "jammert" Christiane Rohn übrigens herum, dem Verein und dem Hof gehe es schlecht, man kämpfe um das Überleben und sei dringend auf Spenden angewiesen. Für derartige Klagen und sicher sehr hohe Anwaltskosten aber hat man Geld? Es wäre gescheiter, dieses Geld für die Tiere zu verwenden. Oder wurden die "edlen Spender" etwa gefragt, ob, sie Gerichte und Anwälte mit ihrem Geld "ernähren" wollen?

Daher werden in diesem Märchen eben die Bilder beschrieben. Über ihren Wahrheitsgehalt braucht nicht diskutiert werden, denn sie sind mal wieder von einer "kompetenten und über jeden Zweifel erhabenen Person" gemacht worden, sie stammen von der Kassiererin des Vereines "Lebenswürde für Tiere, Heike Steeb und ihrem Mann Thomas. Und diesen beiden scheint es in Bezug auf Haltung von Hunden vor nichts zu grauen.

Heike Steeb und Max
Foto: Heike + Thomas Steeb

Es war einmal:

Eines, oder das "dreckigste" Märchen überhaupt in dieser unrühmlichen Sammlung ist das von der Hundehaltung in der ehemaligen Reithalle des Argenhofes. Was aber verbirgt sich hinter dieser Halle?

Für meine Generation der Hundehalter war bisher die "Harburger Halle" der Höhepunkt an Unwürdigkeit gegenüber Tieren.

Zur Erinnerung: diese Halle im Hamburger Stadtteil Harburg erregte im Jahr 2000/2001 internationale Aufmerksamkeit, als sich die Hamburger Behörden entschlossen, beschlagnahmte so genannte "Kampfhunde" dort einzusperren. Die Empörung der Tierhalter, zahlreiche Demonstrationen und Proteste veranlassten den Senat, diese Halle 2002/2003 wieder zu schließen. Dazu schrieb man mir aus Hamburg:

"... Die Harburger Halle wurde 2002/2003 dank der unendlichen Proteste und Mahnwachen der Tierschützer "dicht" gemacht!"

Um ganz deutlich rüberzubringen, um was es hier geht, es war diese Halle die bis dato asozialste Unterbringung von Hunden, die in der Bundesrepublik jemals statt gefunden hatte mit ausdrücklicher Genehmigung von Behörden.

Etwas "gleichwertiges" hat es seither nie mehr gegeben. Bis bekannt wurde, was in der ehemaligen Reithalle auf dem Argenhof vor sich geht, der sich "Gnadenhof" nennt und von einem gemeinnützigen Verein getragen wird namens "Lebenswürde für Tiere". Und dessen Leiterin Christiane Rohn, die sich selber als "Hundeflüsterin" bezeichnet und bei einer Erfolgsquote von 100 % zahlreiche Hunde - angeblich Tausende - therapiert haben will, ist für diese "Tierquälerei" allein verantwortlich.

Das 1. Bild:

Zu sehen ist darauf ein Zwinger der übelsten Art, weil eben viel zu klein, also 2 x 3 Meter groß und darin ein Hund, der nicht gerade in die Kamera schaut, als sei er restlos zufrieden mit seinem derzeitigen Leben, um es wohlwollend auszudrücken, ein armseliges Häufchen Elend eben.

Heike Steeb sieht das anders und schrieb im Forum der Seite "pro Gnadenhof Rohn" dazu:

"Und zu den Hunden in der Halle kann ich Dir auch eines sagen: Alle Tiere hatten es vorher sehr, sehr schlecht und wären ohne den Gnadenhof schon lange in den ewigen Jagdgründen. Aber Du kannst die Hunde ja gerne fragen gehen, ob sie lieber tot wären, oder auf dem Gnadenhof leben wollen. Ich weiß die Antwort bereits, denn die Tiere dort versuchen unter allen Umständen steinalt zu werden. So was aber auch!"

Schade, dass man nicht wirklich fragen kann, aber ich weiß, mit dem Leben in so einem Zwinger sind sie keineswegs zufrieden und es wäre besser, sie müssten so etwas nicht erleben. Dies merkt man übrigens am Verhalten einer ganzen Reihe von Hallenhunden und das wurde bereits in der Aussage von S. St. beschrieben (Leserbrief Nr. 53). Die Hunde sind entweder apathisch oder drehen ab. Das allerdings scheint H. Steeb nicht zu bemerken, oder es ist ihr egal.

Im übrigen stellt sich die Frage, woher weiß Heike Steeb, die anscheinend mit den Hunden spricht, dass diese es vorher "sehr, sehr schlecht (hatten) und wären ohne den Gnadenhof schon lange in den ewigen Jagdgründen"? Sicher von C. Rohn und deren "schönem Buch", indem diese Geschichten beschrieben wurden. Wie wahr die dann allerdings sind, kann man an dem "Arge(n) Märchen" von den Wölfen oder dem Affen oder den Hirtenhunden erkennen und den weiteren, die noch folgen. So als kleiner Hinweis, bisher hat keine dieser Geschichten gestimmt.

Immerhin aber scheint sie zu erkennen, dass diese Halle oder diese "Hölle" doch nicht das Wahre ist, denn sie schreibt - und das wird ein anderes Märchen und wieder ein gelogenes:

"Im übrigen ist das neue Hundehaus mit den verschieden Beschäftigungswelten im Freien schon lange geplant. Es fehlt nur noch das notwendige Geld. Vergiss bitte nicht, dass der Gnadenhof ausschließlich von Spenden und Christianes privaten Einkünften finanziert wird. Unter diesen Bedingungen ist das, was dort geleistet wird, höchst bemerkenswert und beispielhaft.

Aber wie wäre es, St., wenn Du Deine hervorragenden rhetorischen Fähigkeiten dazu nutzen würdest, um für das neue Hundehaus Spenden zu sammeln? … Wir wissen nämlich selber, dass die Hundehalle nicht so optimal ist.

Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es! Mit freundlichen Grüßen Heike",

die sich sinnigerweise dort "Herzdame" nannte. Und auch "schön" ihr Satz:

"Ach eines, lieber Stephan habe ich noch vergessen: … Im übrigen finde ich es sehr primitiv, Einträge von Mitarbeitern des Gnadenhofs als " kindisch " zu bezeichnen. Nicht jeder ist rhetorisch geschult oder in der Lage, sich studiert auszudrücken. Deine Überheblichkeit und Arroganz stinkt mir doch ganz gewaltig. Wichtig ist allein die Botschaft, die rüberkommt. Und ich habe sie verstanden. Du anscheinend nicht.

Mit nochmals freundichen Grüßen Heike"

Den Rechtschreibfehler habe ich kommentarlos übernommen, denn er passt!

Kindisch sind diese Einträge nicht, aber verlogen, wenn es um die Halle geht. Und die Botschaft über die wahren Umstände in dieser "Kerkerhalle", kam bei einigen an, nicht aber bei Mitarbeitern des Hofes und auch nicht bei mit einer rosa Brille durch die Welt - oder besser Halle - laufenden Menschen vom Schlage einer Heike Steeb.

Links neben dem Hund ist eine mit Stroh ausgelegte Fläche zu sehen. Mittendrin ein Kothaufen. Dazu passen die folgenden Sätze, die aus einer Presserklärung stammen und aus Aussagen vor den Ermittlungsbehörden:

"... die Hunde praktisch keinen Freilauf haben und aus ihren elenden Zwingern nicht hinauskommen. Bei den von Chr. R. vor Zeugen bestätigten 110 bis 120 Hunden, die auf dem Hof leben, und 5 Angestellten, die für die Hunde zuständig sind, entfallen, selbst wenn alle Angestellten eine 7-Tage-Woche absolvieren würden, auf einen Hund pro Tag weniger als 30 Minuten. In dieser Zeit müssen der Zwinger gereinigt, das Fell gepflegt, gefüttert, getränkt, mit dem Hund gearbeitet und spazieren gegangen werden, schlichtweg eine Unmöglichkeit."

Eine ehemalige Mitarbeiterin:

"... weder ausreichend Auslauf, noch ausreichend Umgang mit Betreuungspersonen bei den meisten Hunden in der Halle. Die wenigsten Hunde haben täglich Auslauf. Alle Hunde haben in die Zwinger gemacht."

Das zweite Bild

Und das zeigt einen Mittelgang und rechts und links - nach vorne offen - die viel zu kleinen Zwinger.

Fängt man mit diesem Mittelgang an, hat der schon historische Dimensionen. Als nämlich Christiane Rohn ca. 2002 mit allen Tieren vom Lempenhof auf den Argenhof umzog, war die ehemalige Reithalle sozusagen eine "Allzweckwaffe". Die Halle mit ihrem Sandboden diente nämlich zuerst als "Unterkunft" für einige Pferde, für Lamas, für die Kuh, für die Gänse und für die damaligen Schafe. Aber es gab auch schon kurz nach dem Umzug darin den ersten Hundezwinger. Wer also sehen wollte, konnte sehen.

Jedem Tierhalter müsste eigentlich einleuchten, dass ein Sandboden aus hygienischen Gründen absolut ungeeignet für eine derartige Haltung ist, wenn darauf jahrelang erst die schon erwähnten Tiere und dann Hunde gehalten werden. Nie aber hat ein Mitarbeiter bestätigt, dass dieser Sandboden jemals ausgetauscht wurde. Ehemalige Mitarbeiter sagten dazu vor der Staatsanwaltschaft und der Polizei aus. Auszüge:

"Die Zwinger waren voll mit Spinnenweben ..."

"Nass wurde nie sauber gemacht ..."

"Die Wassernäpfe wurden zum Saubermachen auf das Sägemehl auf dem Boden geleert. Dadurch ist der Staub noch mehr hoch gekommen ..."

"Unter den Zwingern wurde niemals sauber gemacht."

Im Mittelgang ist eine Mitarbeiterin zu sehen, die sich redlich, aber reichlich erfolglos bemüht, sauber zu machen. Ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man bedenkt, dass die Hunde auf diesen Sandboden auch urinieren.

Das Allgäu ist nicht die Wüste Gobi und immer wenn es regnet, steht daher in der Halle Wasser. Dazu eine ehemalige Mitarbeiterin:

"Bei starkem Regen ist das Wasser in die Halle gelaufen ... (die Hunde, der Autor) standen dann immer im Wasser und Mitarbeiter mussten das raus schaufeln."

Oder ein anderer Auszug:

"In die Halle ist bei starkem Regen Wasser eingetreten. Oft mussten die Hundepfleger das Wasser raus schaufeln. Das Rudel hinten stand dann immer im Wasser."

Das dritte Bild

zeigt den reichlich getürkten Versuch, zu dokumentieren, dass in dieser "Hundehalle" eine Rudelhaltung statt gefunden haben soll. Die aber wird von allen ehemaligen Mitarbeitern bestritten. Wenn man überhaupt von Rudelhaltung sprechen kann, dann war die nur möglich bei einer begrenzten Anzahl von Hunden. Das hat zwei Gründe. Zum einen war und ist das eine Platz- und Zeitfrage und zum anderen sind eben nur wenige Hunde rudeltauglich.

Eine ehemalige Mitarbeiterin schreibt:

"... In der Halle gibt es nur die beiden Rudel im hinteren Teil. Alle anderen Hunde leben in ihren Zwingern. Einige der Hallenhunde und auch Hunde aus den Außenzwingern kamen in diesen Monaten niemals raus, … Die Mitarbeiter haben überhaupt nicht die Zeit, die Hunde im Wechsel in der Halle laufen zu lassen, geschweige denn, dass auch nur die Hälfte rudeltauglich ist. … Gearbeitet wurde mit den allerwenigsten Hunden aus der Halle."

Bei diesen hygienischen und klimatischen Verhältnissen hat der Sandboden in Bezug auf die Gesundheit der Tiere nur Nachteile und die müssen die Verantwortlichen kennen. Damit ist natürlich zuerst Christiane Rohn gemeint, aber auch ihr Lebensgefährte Klaus Sch., zumal der als Hundeführer der Polizei eigentlich das nötige Fachwissen haben muss.

Damit scheint es nicht weit her zu sein, denn Klaus Sch. tat die Hitze und das schlechte Klima laut einer ehemaligen Mitarbeiterin so ab:

"... (ich) habe Christiane darauf angesprochen, was man gegen die Hitze machen kann. Ventilatoren anbringen. Dazu müsste man den Boden austauschen ...

Klaus Schumacher hat bei der Vereinsversammlung gesagt, die Hunde leben schon seit zwei/drei Jahren in der Hitze, dann überleben sie es auch jetzt."

Gemeint ist mit diese Versammlung entweder die Mitgliederversammlung oder eine Vorstandssitzung aus 2005.

Bei der sommerlichen Hitze versuchten einige Hunde sich mit ihrem Trinkwasser abzukühlen. Eine Mitarbeiterin gibt bei der Staatsanwaltschaft an:

"... Viele Hunde hatten kein Wasser mehr. 'Das ist o.k., die plantschen immer drin rum, selber schuld.' das habe ich nie hinterfragt. Jetzt denke ich, im Sommer kein Wunder, bei der Hitze."

Ein anderer Auszug:

"Einige Hunde hatten im Sommer grundsätzlich leere Wasserschüsseln. Sie haben immer darin herum geplanscht oder die Schüssel umgeworfen und als ich nachgefragt habe hat es geheißen: Pech gehabt".

Noch mal zum Klima, es schreibt ein Mitarbeiter:

"Im Sommer sind die klimatischen Verhältnisse in der Halle derart schlecht, dass die Tiere apathisch am Boden liegen und kaum noch durchhalten.  

Augenzeugen berichten: Menschen, die diese Halle in der Sommerhitze mit nacktem Oberkörper betreten, rinnt der Schweiß in Strömen am Körper hinab. Für Luftzug und Ventilation kann man in dieser Halle nicht sorgen, weil es aufgrund des dann aufgewirbelten Staubs (Sandboden, Spreu und Stroh) zu Atemwegserkrankungen der Hunde kommen würde. Zudem bleiben die Türen fest verschlossen, damit nur ja keine unbefugten Blicke ins Innere der Halle dringen und das gut gehütete Geheimnis der artgerechten Haltung, wie sie für den Rohnschen Gnadenhof typisch ist, entdecken können.

Im Winter ist es in eben dieser Halle bitter kalt, und mangels Beschäftigung und ausreichendem Freilauf können sich die Hunde auch nicht hinreichend aufwärmen. Etwaige Wärmelampen werden laut einer Tierpflegerin von den Hunden zerbissen (mangels anderer Beschäftigung) und die elektrischen Stecker aus den Dosen gezogen."

Die Zwinger

Bild aus der Harburger Halle
So sieht die Anordnung in der "Arge(n)hof" Halle etwa aus
Der Mittelgang ist aber breiter. Und der Boden ist nicht
so "sauber" und eben Sand
Quelle: mir bekannt

Wie schon beschrieben, sie sind absolut nicht artgerecht und in derartig "beschissenen" Minizwingern bringt heute kein verantwortungsvoller Tierschutzverein oder Hundehalter mehr Hunde unter.

Diese Zwinger sind unterteilt in einen abgeschotteten linken "Schlaf- oder Ruheteil" und den rechts liegenden "Auslauf", getrennt durch eine Wand mit einer Klappe. Aus diesen zwei Teilen ließ sich natürlich auch noch etwas machen, wenn mehr als ein Hund in so einem Zwinger saß. Das kam übrigens öfter vor. Eine Mitarbeiterin beschreibt das so:

"Einige Hunde in Zwingern wurden ununterbrochen auseinander gesperrt, indem die Klappen runter gelassen wurden und ihnen so nur die Hälfte des Zwingers zur Verfügung stand."

Nach der offiziellen Version des "Gnadenloshofes" waren die Zwinger im Winter beheizt und alle Hunde hatten ausreichend Platz. Das stimmt einfach nicht, denn Mitarbeiter bestätigten, dass die Rotlichtlampen selten funktionierten. Ein ehemaliger Mitarbeiter schreibt im übrigen dazu:

"Es war eine kalte Atmosphäre. Keine Decken, kein Spielzeug. Die Rotlichtlampen haben alle nicht funktioniert. Die wurden erst ausgetauscht, nachdem das Veterinär - Amt in die Halle gegangen ist."

Diese Zwinger sind laut Tierschutzgesetz auch in anderer Hinsicht nicht zulässig. So ist bei einer Zwingerhaltung vorgeschrieben, ein Hund muss Sicht ins Freie haben. Geht nicht, denn die Halle hat - wie bei Reithallen Vorschrift - nur Oberfenster. Wenn also Hunde sehr oft überhaupt nicht raus kamen, ist das ein weiterer Verstoß. Es sei denn, die Hunde gehören zur seltenen Rasse der "Giraffenhunde".

Ein weiters Problem bei dieser unhygienischen Zwingerhaltung waren "braune Flecken", die einige Hunde bekamen. Christiane Rohn tat diese als Flecken von Grasmilben ab und eine tierärztliche Untersuchung fand lt. Mitarbeitern nicht, oder nur selten statt. so schreibt eine "Ehemalige".

"...- Fibi hat lange im Hänger im Hof gelebt. Nach einigen Wochen ist sie in die Halle gekommen. Kurze Zeit später hatte auch sie solche braunen Flecken, C.R. hat das als Grasmilben erklärt. Als die Sprache darauf kam, haben Sylvia A. und Marion G. noch andere Tiere erwähnt, die solche Flecken haben."

Fibi ist übrigens eine Hütehündin, die entweder nur noch eine sehr geringe Restsehschärfe hat, oder blind ist und die immer wieder für irgendeine Mitleidstour benützt wird.

Noch ein Satz zur Anordnung der Zwinger. Sie sind in vier, einander jeweils gegenüberliegenden Reihen so angeordnet, dass sich die Hunde direkt fixieren können. Zwischen den beiden Reihen gibt es dann jeweils den schon erwähnten Mittelgang und in dem soll dann die angebliche Rudelhaltung satt finden.

Man stelle sich diesen "Blödsinn" mal vor, im Mittelgang laufen Hunde frei, in den Zwingern sitzen die anderen auf engstem Raume eingesperrt und alle Hunde toben. So sieht also eine artgerechte Hundehaltung aus. Bravo!

Zeichnung der Halle mit den Mittelgängen
Quelle: Mir bekannt

Daher war für Besucher die Halle absolut tabu, eine Mitarbeiterin schrieb dazu:

"... Während Führungen gab es die Anweisung, dass jeder Angestellte mit Hunden laufen muss, dass die "Wölfe" ins Gehege kommen und dass die Ausläufe besetzt sein müssen. Außerdem darf die Halle in dieser Zeit nicht betreten werden. Auch während den Seminaren gab es gesonderte Anweisungen. Christiane Rohn verlangte wörtlich, man müsse den Menschen eine heile Welt präsentieren."

Die Behörden

Und bei denen dreht es sich hauptsächlich um das Veterinär Amt Ravensburg. Dieses führte lt. Klaus Sch. im Laufe der Jahre über 10 Kontrollen durch und die seien zur Zufriedenheit der Behörde ausgefallen.

Noch mal zur Erinnerung die Verhältnisse in der Halle: keine Frischluftversorgung, nicht alle und zu kleinen Zwinger haben eine Hundehütte, zudem keine Wärmeabdeckung oder Kälteisolierung. Die Hunde haben keine Sicht nach draußen ins Freie.

Klaus Sch. behauptete immer, die Kontrollen hätten sich auf die gesamte Tierhaltung erstreckt. Mitarbeiter aber berichten etwas anderes.

Anfang Mai 2005 kam das Veterinäramt zu einer Kontrolle. Ihnen wurde der Zutritt zur Halle mit der Begründung "freie Hundehaltung und Übersprungshandlungen von Hunden bei fremden Menschen" verwehrt.

Übrigens wurde von der vorgesetzten Behörde des Veterinäramtes im Zusammenhang mit einer Diensaufsichtsbeschwerde bestätigt, dass der zuständige Abteilungsleiter und seine Mitarbeiter weder die Halle noch die "privaten Räume" von Christiane Rohn betreten durften.

Damit sich die Veterinäre aber ein Bild von den natürlich auch "gefährlichen Hunden" machen konnten, erfolgte das Angebot, man könne Mitarbeiter mit einer Kamera in die Halle schicken und das wurde auch angenommen. Ein Mitarbeiter beschreibt diese Posse so:

"Von Sylvia A. kam die Anweisung, dass Sebastian Sch. das Rudel hinten in der Halle filmen soll, … Man dürfte den Boden nicht erkennen. Weiter wurde in der Halle gefilmt mit der Anweisung, dass die Gitter und kompletten Zwinger nicht erkennbar sein dürfen. Nach der Untersuchung vom Veterinäramt erzählte … Christiane, dass sie sieben Hunde aus der Halle in ihrer Privatwohnung versteckt hat."

Einige Zeit später fand eine erneute Kontrolle statt durch eine Veterinärin. Christiane Rohn hat auch mir gegenüber behauptet, mit dieser befreundet zu sein.

Angeblich schrieben Mitarbeiter des Veterinäramtes einige Tage nach der Untersuchung an Christiane Rohn, sie solle sich nicht unterkriegen lassen, denn sie stünden an ihrer Seite. Dasselbe Amt wollte eine Auflistung aller Kampfhunde. Der Tierpfleger Sebastian Sch. erstellte eine Liste mit allen Hunden. Einige wurden von Rohn gestrichen, wahrscheinlich die sieben, die sie am Tag der Untersuchung durch das Veterinär Amt versteckt hat. Die Liste wurde ohne Überprüfung angenommen.

Unterdessen versucht wohl die Stadt Wangen, bzw. das Ordnungs- und Sozialamt der Stadt, Licht in den Hundebestand des Arge(n) Hofes zu bringen.

Bliebe nachzumerken, dass besagter Dr. H. gegenüber Zeugen einmal behauptete, in der Halle befänden sich ca. 6 - 8 Hunde. Auf einen Brief von mir, in dem ich ihm auch zu der Halle Fragen stellte, habe ich nie eine Antwort bekommen. Er wird schon wissen, warum er sich derart bedeckt hält.

Wie viele Hunde in der Halle?

Fangen wir mal mit der Gesamtzahl an. Ein Mitarbeiter schreibt:

"... Anzahl der Tiere … hat Christiane mich gefragt, wie viele Hunde wir haben. Ich habe 108 gesagt … Besuchern mussten wir immer eine zwischen 60 und 70 schwankende Zahl auf dem gesamten Hof nennen."

Und weiter:

"Von Mitte bis Ende 2005 waren 60 - 70 Hunde in der Halle. 20 - 25 Hunde draußen und 12 - 14 Hunde in Christianes Wohnung."

Eines dieser Hundeschicksale der Hallenhunde will ich hier wiedergeben. Dazu bekam ich die folgende Beschreibung:

"... Dumbo, ein Bernersennenhund im Außenzwinger (ist dann in die Halle gekommen) habe ich niemals draußen gesehen. Eine ältere Frau hat ihn zur Therapie auf den Hof gebracht, weil er nach ihrem Enkelkind geschnappt hat.

Sie hat sehr oft angerufen und Christiane hat sie in dem Glauben gelassen, dass sie mit ihm arbeitet und er sich bessert. Als die Frau wissen wollte, ob sie ihn wieder holen kann, hat Christiane zu ihr gesagt, dass sie das für keine gute Idee hält und sie besser einen neuen Hund holen soll. Christiane hat niemals etwas mit diesem Hund gearbeitet und an ihn hat sich keiner der Mitarbeiter getraut."

Die Mitarbeiter

Wohl der größere Teil der Mitarbeiter kannte die Zustände in dieser Hallen und sie alle schwiegen. Ein Teil aber bekam das Innere dieser "Tierquälerhalle" nicht zu sehen. So arbeitete eine Tierpflegerin aus dem Tierheim Stuttgart ab dem 3. Oktober 2005 auf dem "Gnadenloshof". Da auch das Tierheim Stuttgart einige Hunde auf den Hof verbracht hatte im Glauben, Christiane Rohn arbeite mit ihnen und dann seien sie besser zu vermitteln, sollte diese Mitarbeiterin die Hunde aus Stuttgart und vor allem ihre Unterbringung nicht sehen.

Eine Mitarbeiterin schreibt dazu:

"... (wegen dem) Hund Dieter hat Sylvia A. Christiane angesprochen, was mit ihm passieren soll, wenn Chris W. auf dem Hof anfängt. Ich habe erst später mitbekommen, dass Christiane längst behauptet hat, der Hund sei vermittelt. Ich habe diesen Hund bis Ende August in der Halle gesehen."

Zudem hat Christiane Rohn Anweisungen gegeben, dass einige Hunde nicht nach draußen dürfen, wenn Mitarbeiter aus dem Tierheim Stuttgart zu Besuch sind.

Warum das Ganze?

Dazu will ich noch mal zurück zu der "Harburger Halle". Nach den völlig überzogenen Hundeverordnungen einiger Bundesländer und deren Ausführungsbestimmungen - die einer ganzen Reihe von Hunden das Leben kostete - waren besonders die Vereine und Organisationen, die sich um die so genannten "Kampfhunde" kümmerten, froh, wenn sie schnell Hilfe bekamen auf der Suche nach Pflegeplätzen oder einer sicheren Unterbringung, entsprechend fließen dann Spenden.

Das scheint Christiane Rohn sehr schnell erkannt zu haben, denn ein beachtlicher Teil der "Hallenhunde" waren so genannte "Kampf- oder Listenhunde". Und nachdem sie von der "Hundeflüsterin" begutachtet wurden, natürlich auch überwiegend "gefährlich".

Auch die "Harburger Halle" war sozusagen "Lieferant" für mindestens 2 Hunde. Ein ehemaliges Vereins- und Beiratsmitglied schreibt dazu:

"Maggie und Bandit kamen im Jahre 2002 als junge, ca. 2-jährige Hunde … (zu) Christiane Rohn auf den Hof … da in Hamburg … kaum Vermittlungschancen bestanden!

Bandit lag im Mai/Juni 2005 tot im Zwinger, lt. Silvia A. von "innen von Milben zerfressen", da sie nicht zum Tierarzt durfte mit ihm! Bandit sieht man im Märchenbuch (Man nennt mich Hundeflüsterin, der Autor) auf der Seite 390, links oben! …Maggie wurde Anfang des Jahres 2006 ins TH Biberach plaziert! Einige TH - BC - Mitarbeiter stehen nach wie vor hinter Christiane Rohn! … Also saßen diese beiden Hunde 3 - 4 Jahre bei Christiane Rohn in ihrer Hundehalle!"

Außerdem waren und sind eine ganze Reihe von Tierheimen und -Vereinen daran interessiert gewesen, Hunde, die sie selber schlechter vermitteln konnten, auf dem "Gnadenloshof" unterzubringen und sie von dort zu vermitteln. Diejenigen Tierschutzvereine, die gemerkt haben, was und wem sie da aufgesessen sind, holten ihre Hunde wieder zurück. Dazu ein Zitat aus einer Presserklärung:

"Eine ehemalige Mitarbeiterin des Tierheims Stuttgart war mit großer Begeisterung auf dem Argenhof tätig geworden. Es dauerte nicht lange, bis sie ihren ehemaligen Arbeitgebern mit Entsetzen berichtete, was sie in dem vermeintlichen Tierparadies alles erleben musste. Das Tierheim Stuttgart holte ... seine Chr. R. anvertrauten Hunde sofort zurück."

Lukrativ ist diese Hallenhaltung natürlich auch deswegen, weil damit die Kompetenz der "Hundeflüsterin" unterstrichen wurde. Jede Menge gefährliche Hunde und nie passierte etwas, wenigstens nicht offiziell.

Eine ganze Menge Unterstützung kam daher z. B. auch aus der Politik. Genannt seien stellvertretend der grüne Kreisrat Siegfried Spangenberg, Mitglied im ehemaligen Solidarkreis und der Amtzeller Bürgermeister Locherer, Schirmherr einer Benefizveranstaltung. Und nicht zu vergessen die Mitarbeiter des Veterinäramtes Ravensburg. Denn auch von denen behauptete Chr. Rohn mir gegenüber, sie wären ihr freundschaftlich verbunden.

Positiv ausgewirkt hat sich wenigstens bisher die Hundehaltung des "Gnadenhofes" auch auf die Seminare von Chr. Rohn. Und nicht zu vergessen, auch auf den Buchverkauf. Und entgegen den Behauptungen des Hofes sprudeln nach wie vor die Spenden, das aber wird ein anderes Argenmärchen.

Nachsatz

Viele haben sich vom Hof distanziert und dazu gehören die Mitglieder des ehemaligen Solidarkreises. Sie traten von Vorstandsposten zurück, legten ihre Mitgliedschaft im Verein nieder und lösten den Solidarkreis auf.

Nicht zu vergessen diejenigen, die im letzten Jahr Anzeige gegen Christiane Rohn erstattet haben. Ihnen ist es zu verdanken, dass dieses "potemkinsche Dorf des Tierschutzes" endlich in die Öffentlichkeit kam.

Noch ein Nachsatz

Da ich weiß, dass es so "genannte schwarze Listen" gibt, in denen vor Leuten gewarnt wird, die als Tierhalter ungeeignet sind, oder denen man kein Tier anvertrauen kann, möchte ich anregen, neben den Verantwortlichen des Hofes auch Heike und Thomas Steeb auf diese Liste zu setzen.

In einer E-Mail, mit der sie den Gnadenhof und die Hundehaltung in der Halle rechtfertigte, schrieb sie mir:

"Wir haben bei unserer unangemeldeten Besichtigung nichts feststellen können, was nach unserer Auffassung nicht okay gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Wenn ich daran denke, wie die Hunde zum Teil in anderen Tierheimen ( z.B. Ludwigsburg ) untergebracht sind, empfanden wir die Halle und den Tagesablauf der Hunde dort als weitaus angenehmer für die Tiere. Ich kann nur jedem empfehlen, selbst mal hinein zu gehen und sich nicht auf die Mutmaßungen von Leuten zu verlassen, die die Halle selbst nur vom Hörensagen kennen. Übrigens wurde unserem unangemeldeten Wunsch, die Halle sehen zu wollen, sofort und uneingeschränkt Folge geleistet."

Dem wäre nichts mehr hinzuzufügen, vielleicht noch das folgende Bild und der Wunsch, es möge ihnen im Halse stecken bleiben.

Hartmut Deckert

"Arbeit" in der so genannten Galerie
Foto: Heike + Thomas Steeb

eingetragen: 19.07.2006


Leserbriefe zu diesem Arge(n) Märchen:

  • am 22.07.2006 von Klaus Schaper
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