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Die Hirtenhunde - Rassen!

Wie schon geschrieben, es gibt eine ganze Menge Hirtenhunde - Rassen. Diese haben sich gebildet, weil die Menschen, die mit solchen Hunden arbeiteten und noch immer arbeiten, diese genau nach ihren Bedürfnissen gezüchtet haben. Bedürfnisse waren unter anderem auch die topgraphischen Verhältnisse. So arbeitet z.B. im relativ flachen Weideland der Türkei ein anderer, nämlich leichterer und hochbeinigerer Hund, als in den Bergregionen des Kaukasus.

Aber wahrscheinlich auch durch Launen der Natur bildeten sich bestimmte Typen heraus. Als Beispiel seien hier die weißen Hirtenhunde genannt. Alle Vermutungen nämlich über die Entstehung dieser Farbe sind nie belegt worden. Und gerade in Ländern, in denen Schafe noch nie reinweiß waren, sollen diese weißen Hunde entstanden sein, um ihnen eine bessere Tarnung in der Herde zu ermöglichen.

Auch die sehr unterschiedlichen Größen lassen sich mit den Verhältnissen vor Ort erklären. Wölfe sind keineswegs weltweit einheitlich und für unterschiedliche Größen brauchte man eben einmal einen kleineren und leichteren Hund, das andere mal einen größeren und schwereren.

Auch gab es sehr unterschiedliche Liebhaber eines gepflegten Lammbratens. Erinnert sei in diesem Zusammenhang daran, dass in Teilen Centralasien der Schneeleopard zu ihnen gehörte. Um diese Großkatze abzuwehren, bedurfte es eines großen und sehr starken Hundes. Daher sind in diesen Regionen die Hunde mindestens regional sehr unterschiedlich, denn nicht überall war der Schneeleopard heimisch. Auch die Bären Centralasiens sind unterschiedlich. So schreibt ein Biologe aus Kirgistan, dort sei die Schulterhöhe der Hunde annähernd wie die der Bären, also diese eben relativ klein.

Auch anhand ihrer Statur kann man erkennen, welche Beutegreifer von den Hunden abgewehrt werden mussten. So ist bei den Rassen des Balkan in keinem Standard zu finden, dass diese Hunde hochläufig sein sollen. Statt dessen ist der kompakte und trockene Typ erwünscht, der durch diese "Figur" sehr kräftig und standfest ist. Denn erst diese Standfestigkeit und Kraft gab ihm eine Chance gegen Wölfe und Bären. Dazu kam ein entsprechendes Gewicht.

Centralasiaten aus Kirgistan
Foto: Thorsten Harder

Im ehemaligen Yugoslawien kann man erkennen, dass es im Süden des Landes, also Serbien, dem Kosovo und Macedonien mehr Wölfe und Bären gab, denn der einheimische Sarplaninac ist größer und schwerer als sein Vetter im Norden. Dort wird der Kraski - Ovcar gezüchtet, der eben kleiner und leichter ist.

All diese Erklärungen kann man zusammenfassen unter das Motto, Bedürfnisse bestimmen den Typ. Denn die Hirten und Nomaden waren und sind arm, warum sollten sie also einen sehr großen Hund durchfüttern, wenn ein kleinerer und leichterer Hund ihren Ansprüchen vollkommen genügte. All diese Hunde hatten aber noch nichts mit dem heutigen Begriff der Rassehunde zu tun, es waren eben fast immer regional sehr verschiedene Schläge.

Um die verschiedenen Rassen vorzustellen, bieten wir unsere Übersicht an, schön getrennt nach Erdteilen oder Regionen, also z.B. Europa, oder der Balkan, Centralasien oder Nordafrika, usw. Auf dem endgültigen Stand wird diese Übersicht nie sein, denn dazu gibt es zu viele Rassen , zu denen auch heutzutage noch neue hinzukommen. Sollte jemand die eine oder andere Rasse vermissen, so liegt dies daran, daß wir von diesen Hunden schlicht und ergreifend keine Ahnung haben oder das sie uns eben nicht wichtig genug sind.

Aber auch die bei verschiedenen Rassen regionalen Schläge wollen wir vorstellen, wenn diese stark abweichen vom eigentlichen Rassestandard oder den bekannten Vertretern ihrer Rasse, beispielsweise der afghanische Koochi, der sich von den anderen Central - oder Mittelasiaten aus Russland doch sehr stark unterscheidet.

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